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Rekonstruktive Längsschnittstudie zu Professionalisierungsprozessen im Kontext Forschenden Lernens: ein Standortvergleich (ReLieF)

Antragstellerinnen / Antragsteller Dr. Jan-Hendrik Hinzke; Professorin Dr. Angelika Paseka
Fachliche Zuordnung Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Erziehungswissenschaftliche Sozialisations- und Professionalitätsforschung
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 442370514
 
Das Forschungsprojekt verfolgt das Anliegen, kollektive Orientierungen von Lehramtsstudierenden in Bezug auf Forschendes Lernen in zwei unterschiedlichen Formaten Forschenden Lernens zu rekonstruieren und Verläufe im Längsschnitt nachzuzeichnen. Mit Forschendem Lernen werden aktuell insbesondere im Rahmen der ersten Phase der Lehrer*innenbildung hohe Erwartungen verbunden. So soll Forschendes Lernen dazu führen, dass im Studium im Sinne einer doppelten Professionalisierung neben einer Einübung in die Unterrichtspraxis auch eine Einübung in die Forschungspraxis erfolgt. Ob und inwiefern Forschendes Lernen diesen Ansprüchen gerecht werden kann, ist bislang empirisch nicht geklärt; die zunehmende Verbreitung Forschenden Lernens in der Lehrer*innenbildung steht in einem eklatanten Missverhältnis zum Forschungsstand. Vor diesem Hintergrund fokussiert das Forschungsprojekt zwei divergierende erziehungswissenschaftlich-schulpädagogische Umsetzungsformen, die exemplarisch für zwei divergierende Formate Forschenden Lernen in Deutschland stehen: Forschendes Lernen in Verschränkung mit einer Praxisphase (Universität Bielefeld) und Forschendes Lernen ohne Verschränkung mit einer Praxisphase (Universität Hamburg). Im Zentrum der mittels Do-kumentarischer Methode ausgewerteten Gruppendiskussionsstudie stehen Fragen danach, welche kollektiven studentischen Orientierungen in Bezug auf Forschendes Lernen sich nachzeichnen lassen, welche Kontinuitäten und Diskontinuitäten sich bezüglich des diesen Orientierungen zugrundeliegenden expliziten und impliziten Wissens sich im Verlauf der Veranstaltungen zum Forschenden Lernen zeigen und inwiefern sich diese Wissensformen und deren Relationierung je nachdem unterscheiden, welches Format Forschenden Lernens durchlaufen wird. Im Ergebnis der als Längsschnitt angelegten Studie entstehen drei Typologien, die durch die Gruppendiskussionen flankierende Interviews angereichert werden. Die Typologien werden in einem abschließenden, separaten Schritt vor dem Hintergrund der Erwartungen an Forschendes Lernen und der Ansprüche einer Professionalisierung durch For-schendes Lernen diskutiert. Dadurch leistet das Projekt einen Beitrag zum Diskurs sowohl um For-schendes Lernen im Allgemeinen als auch um Professionalisierung durch Forschendes Lernen in der ersten Phase der Lehrer*innenbildung im Speziellen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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