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Spannungsauf- und abbau am seismisch aktiven Berg Hochstaufen, Bad Reichenhall, untersucht anhand seismologischer, geodätischer und meteorologischer Daten

Antragstellerin Dr. Antje Schlömer
Fachliche Zuordnung Physik des Erdkörpers
Geodäsie, Photogrammetrie, Fernerkundung, Geoinformatik, Kartographie
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 442576393
 
Die Hochstaufen Region ist eine der wenigen mikroseismisch aktiven Gebiete in Deutschland und der nördlichen Kalkalpen. Erdbeben bis zu einer Magnitude von 3.2 (historisch 4.2) treten als Einzelbeben oder in unregelmäßigen Schwärmen auf, welche die Bewohner in den angrenzenden Städten Bad Reichenhall und Inzell deutlich spüren. Das erste überlieferte Erdbeben reicht sogar bis ins 14. Jahrhundert zurück. Die meisten Erdbebenschwärme ereignen sich wären der Sommermonate und treten zeitgleich mit starken Niederschlägen auf, was auf einen Zusammenhang schließen lässt. Allerdings zeigt die Seismizität in der Hochstaufen/Bad Reichenhall Region kein geregeltes zeitliches Verhalten. Viele Modelle, die nur den tektonischen Spannungsaufbau und überdurchschnittlichen Regen berücksichtigen, liegen deutlich über den eigentlichen Beobachtungen und reichen bis dato nicht aus, um die Seismizität vollständig beschreiben zu können. Fehlende Kenntnisse über den Spannungsverlauf des Bruchsystems am Hochstaufen führen zu unvollständigen Modellen und unzureichenden Vorhersagen.Um alle beteiligten Kräfte dieses Spannungsauf- und abbaus identifizieren zu können, beantrage ich eine multidisziplinäre Studie, die seismologische, meteorologische und geodätische Beobachtungen der letzten Jahre kombiniert. Auf diese Weise kann ich das Spannungsfeld sowie eine etwaige Deformation des Hochstaufens und des angrenzenden Bad Reichenhaller Beckens vor und nach einem Erdbebenschwarm untersuchen und so auf die gekoppelten und aufeinanderfolgenden Prozesse des Spannungsauf- und abbaus schließen.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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