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Neugierige Gehirnwellen: Die funktionelle Rolle von Oszillationen im Neugier-basierten Gedächtnis
Antragstellerin
Dr. Kathrin C. J. Eschmann
Fachliche Zuordnung
Biologische Psychologie und Kognitive Neurowissenschaften
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung
Förderung von 2020 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 442588275
Neugier fördert die Gedächtnisbildung. Wenn jemand besonders neugierig auf eine bestimmte Information ist, verstärkt dies das Gedächtnis für ebenjene Information. Im täglichen Leben ist es die Neugier, die den Wissenserwerb antreibt, indem sie das Aneignen unbekannter Informationen fördert. Die zugrundeliegenden neurophysiologischen Mechanismen der Gedächtnisverbesserung durch Neugier sind jedoch unklar. Erste Untersuchungen deuten darauf hin, dass Hirnregionen, die für das Gedächtnis und die Belohnungsverarbeitung wichtig sind, beteiligt sind, aber individuelle Unterschiede in der Stärke der Verbindungen zwischen Hirnregionen das Ausmaß der Gedächtnissteigerung durch Neugier beeinflussen.Dieses Projekt ist das erste, welches Gehirnwellen – als Indikator für die Kommunikation zwischen Hirnregionen – und die neurophysiologischen Grundlagen individueller Unterschiede im Neugier-basierten Gedächtnis untersucht. Dafür werden funktionelle und strukturelle Bildgebungsverfahren miteinander kombiniert. Zum einen wird die Magnetenzephalographie (MEG), ein Bildgebungsverfahren, welches sich durch eine hohe zeitliche und räumliche Auflösung auszeichnet, und zum anderen die Diffusions-Tensor-Bildgebung (DTI), welche die Traktographie von Gehirnfasern ermöglicht, verwendet. Zunächst wird erforscht, ob Neugier von spezifischen Oszillationen begleitet wird, welche aus Hirnarealen, die mit Neugier und Gedächtnis assoziiert sind, stammen und zu einer verbesserten Gedächtnisleistung führen. Darüber hinaus wird untersucht, ob individuelle Unterschiede in wichtigen anatomischen Hirnstrukturen die individuellen Unterschiede im Neugier-basierten Gedächtnis und den zugrundeliegenden Gehirnwellen beeinflussen. Die Ergebnisse dieses Forschungsprojekts werden einen neuen Einblick in die neuronalen Grundlagen des Neugier-basierten Gedächtnisses geben. Das Verständnis der neurophysiologischen Grundlagen von Neugier – als entscheidender Faktor des Lernens im täglichen Leben – bietet die Möglichkeit, diese Erkenntnisse in praktische Anwendungen umzusetzen, beispielsweise um im Bildungsumfeld Neugier optimal für die damit verbundene Gedächtnissteigerung zu nutzen.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
Großbritannien
Gastgeber
Matthias Gruber, Ph.D.