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CoMet 2.0 (Kohlenstoffdioxid und Methan) Mission fürHALO

Antragsteller Dr. Andreas Fix
Fachliche Zuordnung Physik und Chemie der Atmosphäre
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 442652805
 
Der globalen Klimaerwärmung zu begegnen ist die zentrale gesellschaftliche Herausforderung unserer Zeit. Dominante Ursache der globalen Erwärmung ist die Zunahme anthropogener Treibhausgase in der Erdatmosphäre. Die beiden wichtigsten, Kohlenstoffdioxid (CO2) und Methan (CH4), tragen dabei gemeinsam zu etwa 81% zum globalen anthropogenen Strahlungsantrieb bei. Allerdings gibt es nach wie vor große Wissenslücken bzgl. des Budgets dieser beiden wichtigen Treibhausgase, so dass die Voraussetzungen, zuverlässige Prognosen über unser zukünftiges Klima zu erstellen, weiterhin eingeschränkt bleiben. Zusätzlich erschweren Rückkopplungsmechanismen, die größtenteils noch unverstanden sind, die Genauigkeit von Klimavorhersagen. Um das Klima auf unserem Planeten jedoch zuverlässig zu prognostizieren und Emissionszielsetzungen im Rahmen internationaler Klimavereinbarungen (z.B. dem Pariser Abkommen) zu unterstützen, ist die Erforschung der Quellen und Senken der Treibhausgase sowie ihrer Rückkopplungsmechanismen sowie eine genauere Quantifizierung von natürlichen gegenüber anthropogenen Quellen unabdingbar. Die Serie der HALO CoMet Missionen hat daher zum Ziel, diese Defizite mit einem multidisziplinären Ansatz, der Flugzeugmessungen, Modelle und Satellitendaten miteinander verknüpft, zu adressieren. Mit Hilfe einer einzigartigen wissenschaftlichen Nutzlast, bestehend aus aktiven und passiven Fernerkundungssensoren sowie in-situ Instrumenten an Bord des deutschen Forschungsflugzeugs HALO, sollen Fallstudien durchgeführt werden. Diese haben zum Ziel, Daten über Treibhausgradienten auf kleineren bis zu sub-kontinentalen Skalen zu sammeln, um wichtige Fernerkundungs- und in-situ Daten für die inverse Modellierung bereitzustellen, um daraus regionale Treibhausgasbudgets zu ermitteln. Während der CoMet 1.0 Mission wurde dies im Jahr 2018 erfolgreich anhand ausgewählter Regionen in Europa durchgeführt. Das Ziel von CoMet 2.0 ist eine Übertragung der Methoden auf die relevantesten Gegenden für natürliche Treibhausgasflüsse, die großen arktischen und tropischen Feuchtgebiete. Die dortige Vegetation nimmt Kohlenstoff auf und speichert ihn. Ihr Zerfall führt zur Emission von CO2 und Methan. Diese Prozesse machen die Feuchtgebiete zu den wichtigsten aber am wenigsten verstandenen Puzzleteilen im globalen Treibhausgashaushalt. Mit Hilfe zweier Messkampagnen soll CoMet 2.0 s daher den Beitrag von borealen/arktischen Feuchtgebieten (z.B. Hudson Bay Lowlands, Mackenzie Delta) sowie von tropischen Feuchtgebieten in Südamerika (z.B. Amazonasbecken, Pantanal) zum Treibhausbudget untersuchen und den relativen Beitrag von anderen Quellen wie Biomasseverbrennung oder der Öl- und Erdgasförderung, die in diesen Gegenden teilweise die natürlichen Quellen überlagern, quantifizieren. Darüber hinaus sollen die Messungen die Beobachtungen von aktuellen und zukünftigen Satellitenmissionen unterstützen, da diese gerade in den hohen und tropischen Breiten notorische Schwächen besitzen.
DFG-Verfahren Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
 
 

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