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Türkenlyrik. Der europäische Osmanendiskurs in der lateinischen Okkasionalpoesie des Renaissancehumanismus

Fachliche Zuordnung Germanistische Mediävistik (Ältere deutsche Literatur)
Griechische und Lateinische Philologie
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 442746884
 
Der aktuelle Konflikt zwischen einem Europa, das sich als primär christlich und als Garant einer freien Gesellschaft definiert, und einer türkischen Macht, die in religiöser wie politischer Perspektive als Gegenspieler, ja mitunter sogar als kulturelle Antithese wahrgenommen wird, kann auf eine mehr als 600jährige Geschichte zurückblicken. Denn unter allen Diskursen, die in der Renaissance und frühen Neuzeit auf dem europäischen Kontinent wirkmächtig gewesen sind, hat die kommunikative Auseinandersetzung mit der sog. Türkengefahr die wohl größte Bedeutung besessen. Dieser 'Türkendiskurs' ist in allen Medien, Gesprächsformen und literarischen Gattungen der Vormoderne präsent; bis in das frühe 17. Jahrhundert hinein wird er vor allem in lateinischen Texten ausgetragen. Ein wichtiges Segment bilden hierbei die – vorzugsweise in Italien und im deutschsprachigen Raum entstandenen – 'Türkenlieder' des Renaissancehumanismus (von 1450 bis 1620).Im hier beantragten Projekt soll diese lateinische Lyrik (d.h. Encomium, Klagelied, Elegie, Briefgedicht, poetisches Gebet, etc.) unter literaturwissenschaftlicher Fragestellung untersucht werden. Gefragt werden soll hierbei, wie das Thema in die konservative Tradition poetischen Sprechens eingeführt wird und welche Adaptationsleistungen hierbei erforderlich sind.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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