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Interaktion zwischen Eosinophilen und Aspergillus fumigatus während einer allergischen Lungenentzündung
Antragsteller
Professor Dr. Sven Krappmann; Professor Dr. David Vöhringer
Fachliche Zuordnung
Medizinische Mikrobiologie und Mykologie, Hygiene, Molekulare Infektionsbiologie
Immunologie
Immunologie
Förderung
Förderung von 2020 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 442860406
Die allergische bronchopulmonale Aspergillose (ABPA) ist eine komplexe Form der hypersensitiven Lungenentzündung und wird häufig durch den allgegenwärtigen Umweltkeim Aspergillus fumigatus ausgelöst. Dabei betrifft dieser Schimmelpilz vor allem Asthmapatienten oder solche, die von zystischer Fibrose betroffen sind. Für das immunpathologische Geschehen im Verlauf dieser entzündlich-allergischen Reaktion auf Pilzfaktoren sind eosinophile Granulozyten und die von ihnen freigesetzten Zytokine unerlässlich. In diesem Zusammenhang existieren jedoch signifikante Wissenslücken hinsichtlich der exakten immunologischen Zusammenhänge und Effekte, die eine ABPA begünstigen. Experimentelle Daten aus den beiden antragsstellenden Forschungsgruppen zeigen, dass Eosinophile aus der Maus durch den Kontakt mit A. fumigatus-Zellen aktiviert werden und diese abtöten. Darüber hinaus konnte ein Infektionsmodell der ABPA in Mäusen etabliert werden und es zeigte sich, dass die wiederholte Gabe von A. fumigatus-Sporen zu einem massiven Einstrom von Eosinophilen in das Lungengewebe führt. Gemeinsame Forschungsergebnisse hinsichtlich der Rolle eines Adapterproteins für die Entwicklung von Eosinophilen und der Eosinophilie im Zuge einer allergischen pulmonalen Reaktion wurden jüngst publiziert. Um nun sowohl die Wirtsantwort als auch die Erregerseite genauer zu studieren, sollen im Verlauf der geplanten Forschungsarbeiten drei Hauptziele verfolgt werden. So sollen pilzliche Faktoren, die auf Eosinophile der Maus und des Menschen einen Effekt zeigen, zusammen mit den entsprechenden Rezeptoren und Signaltransduktionskaskaden identifiziert werden. Die transkriptionelle Antwort sowie deren Regulation soll in beiden Partnern, A. fumigatus-Zellen und Eosiophilen, analysiert werden. Ferner soll die dynamische Interaktion zwischen beiden im Verlauf der ABPA in vivo im bereits etablierten Infektionsmodell der Maus verfolgt werden. Die dabei vorgesehenen, komplementären experimentellen Arbeiten bauen auf den wissenschaftlichen Kompetenzen der Antragsteller auf, die einen immunologischen bzw. molekular-mykologischen Erfahrungshintergrund besitzen. Diese einzigartige Kombination von unterschiedlichem Expertenwissen verspricht, neuartige Einblicke bzgl. der untersuchten, komplexen allergischen Erkrankung zu liefern, um so betroffenen ABPA-Patienten verbesserte Heilungschancen zu ermöglichen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen