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Post-Populistische Transformationen der Demokratie

Antragstellerin Dr. Manon Westphal
Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 2020 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 443084823
 
Der länderübergreifende Erfolg rechtspopulistischer Parteien zeigt, dass westliche Demokratien sich in einer Krise befinden. In der Auseinandersetzung mit dem Phänomen des Populismus hat die politikwissenschaftliche Forschung, sowohl in empirischen als auch in politiktheoretischen Studien, zahlreiche Analysen zu Charakteristika des Populismus, zum Verhältnis von Populismus und Demokratie sowie zu den Ursachen des Erfolgs rechtspopulistischer Parteien erarbeitet. Wenig Forschung gibt es bisher zu möglichen Reaktionen westlicher Demokratien auf die Herausforderung des Rechtspopulismus. Das Forschungsprojekt nimmt die Diagnosen der Forschung zu den Ursachen des Erfolgs rechtspopulistischer Parteien zum Ausgangspunkt für eine Auseinandersetzung mit der Frage nach demokratischen Antworten auf die Herausforderung des Rechtspopulismus. Sowohl politische, kulturelle als auch ökonomische Erklärungsansätze verweisen auf strukturelle Merkmale westlicher Demokratien: auf die gegenwärtige Verfasstheit politischer Diskurse und Institutionen, auf ökonomische Prozesse und sozioökonomische Strukturen, sowie auf kulturelle Konfliktlinien. Antworten auf die Herausforderung der Demokratie durch den Rechtspopulismus sollten sich daher nicht allein auf die Frage nach einem Umgang mit rechtspopulistischen Akteur*innen konzentrieren, sondern der Frage nachgehen, welche selbst-reflexiven Antworten der strukturellen Reform und Innovation westliche Demokratien auf die gegenwärtige Krise geben können. Es wird argumentiert, dass jene strukturellen Merkmale, auf die die drei Erklärungsansätze verweisen, eine Vernachlässigung von zentralen Bedingungen von Demokratie ausdrücken, nämlich von Konflikten um politische Alternativen, von sozioökonomischer Kohäsion und von politischem Ausgleich durch Kompromisse. Das Forschungsprojekt entwickelt einen demokratietheoretischen Ansatz, der die Bedeutung dieser Bedingungen für die Demokratie systematisiert, und entwickelt auf dieser Grundlage institutionelle Gestaltungsmaßnahmen für eine post-populistische Transformation westlicher Demokratien.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Niederlande
Gastgeber Enzo Rossi, Ph.D.
 
 

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