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Wa(h)re „Mutterschaft“? Eine ethnografische Studie über ästhetische Praktiken von professionellen Mütterbloggerinnen

Antragstellerin Professorin Dr. Irene Götz
Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung von 2020 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 443309846
 
Das geplante Projekt nimmt ein in der digitalen Szene sich verbreitendes Modell der „Mütterbloggerinnen“ in den Blick. Die arbeitsethnografische Studie setzt sich zum Ziel, einen Beitrag zur Erforschung der Erwerbslogiken und Praktiken dieser Mikro-Unternehmerinnen in den sogenannten Creative Industries zu leisten. Hierfür rücken vor dem Hintergrund eines „ästhetischen Kapitalismus“ (Reckwitz, 2012) die Kommodifizierung von Mutterschaft und damit verbundene ästhetische Praxen der Verwertung und Vermarktung des familiären Alltags in den Fokus der Untersuchung. Postfordistischen Logiken der Entgrenzung von Arbeit und Leben folgend, wird bei diesem Erwerbsformat Mutterschaft sowohl als Status als auch als Lebensstil zum Ausgangspunkt unternehmerischer Tätigkeiten. Dabei verbreiten die Bloggerinnen stilisierte Bilder zu Mutterschaft und Familie; sie leisten ästhetische Arbeit  im Sinne eines weiten Arbeitsbegriffes. Mit einem akteur*innenzentrierten Ansatz werden die Perspektiven der Frauen zentral gesetzt und die Motive und Legitimierungen, Konflikte und Widersprüche im Kontext ihrer Arrangements berufstätiger Mutterschaft ethnografiert. Das so formulierte Vorhaben möchte die Verhandlung eines „new normal“ (Tylor und Luckman, 2018), d.h. die neue Normalisierung von prekären Arbeitsarrangements im Kontext von als „kreativ“ aufgewerteter ästhetischer Arbeit, aus einer gender- und milieusensiblen Perspektive analysieren und bewegt sich damit im Schnittfeld ethnografischer Arbeitsforschung, der Digitalisierungs- sowie Geschlechter- und Mütterforschung.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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