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NCP, ökonomische Präferenzen und menschliches Wohlbefinden

Antragstellerinnen / Antragsteller Professorin Dr. Katrin Rehdanz; Professor Dr. Ulrich Schmidt
Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 428658210
 
Die Erhöhung des menschlichen Wohlbefindens ist ein zentrales Ziel jeglichen politischen Handelns, insbesondere auch auf internationaler Ebene. Wohlbefinden folgt dabei aus einer hohen Lebensqualität und ist in der Regel wertebasiert und kontextabhängig. Biodiversität ist verantwortlich für viele Beiträge der Natur zum menschlichen Wohlbefinden (nature‘s contribution to people – NCP) und damit ein wichtiger der vielen Faktoren, die die Lebensqualität beeinflussen.Die existierenden Studien zur Bedeutung von NCP für das Wohlbefinden basieren meist auf relativ vereinfachten Ansätzen, bei denen die Frage, wie man insbesondere Biodiversität definiert, quantifiziert und misst, nur eine untergeordnete Rolle spielt. Daher ist es bisher unzureichend untersucht worden, wie verschiedene Maße der Biodiversität und insbesondere einzelne NCP zu den verschiedenen Faktoren des menschlichen Wohlbefindens beitragen. Der IPBES-Report für Afrika betont die wichtige Rolle von Biodiversität und NCP für die Versorgung mit Nahrung, Wasser, Energie, etc. sowie den Bedarf für weitere Forschung auf diesem Gebiet.Das übergeordnete Ziel von SP4 ist eine umfassende Analyse der Effekte von den verschiedenen materiellen und nicht-materiellen NCP auf die einzelnen Faktoren des Wohlbefindens (Zugang zu Nahrung, Wasser, Wohnraum, Gesundheit und Ausbildung, gute soziale Beziehungen, körperliche Sicherheit, Energiesicherheit, materieller Wohlstand und aktive Teilhabe in der Gesellschaft) für die verschiedenen Akteursgruppen am Kilimandscharo. Ein besonderer Fokus der Analyse liegt dabei neben den direkten Effekten auf den Mediatoren und Moderatoren, die für die Beziehung zwischen NCP und Wohlbefinden maßgeblich sind. Dabei konzentrieren wir uns auf drei verschiedene Faktortypen: (i) soziodemographische Faktoren (ii) ökonomische Präferenzen wie Risiko- und Zeitpräferenzen sowie Vertrauen und Persönlichkeitscharakteristika nach dem Fünf-Faktoren-Modell und (iii) Zugang zu Märkten sowie deren Einfluss.Bisherige ökonomische Studien zum Zusammenhang von NCP und Wohlbefinden leiden typischerweise unter einer unzureichenden Erfassung der NCP. In unserem SP wird dieses Problem durch die Zusammenarbeit mit den anderen SPs abgemildert. Methodisch basiert unser SP auf Feldexperimenten sowie dem sogenannten Subjective Well-Being (SWB) Ansatz. Im Vergleich zu anderen Ansätzen zur Messung von Präferenzen für NCP (z.B. Methoden der bekundeten Präferenzen) ist der SWB-Ansatz kognitiv weniger anspruchsvoll, was bei Studien in Entwicklungsländern häufig von Vorteil ist. Zudem besteht keine Notwendigkeit der direkten monetären Bewertung von NCP, was ebenfalls von Vorteil ist, da nicht alle Studienteilnehmer viel Erfahrung im Umgang mit Geld besitzen werden. Wir erwarten, dass sich die Zusammenhänge zwischen NCP und Lebenszufriedenheit für die einzelnen Akteurs-Gruppen unterscheiden, weshalb unsere Studie am Kilimandscharo mit seinen verschiedenen Akteurs-Gruppen besonders relevant erscheint.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Internationaler Bezug Tansania
Kooperationspartnerin Dr. Jennifer Kasanda Sesabo
 
 

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