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G. Gambacurta / S. Cipriano / A. Bondini, Varia II -Die metallenen Kleinfunde aus dem Reitia-Heiligtum von Este. Studien zu vor- und frühgeschichtlichen Heiligtümern Bd. 8,2. Il santuario di Reitia a Este Bd. 7,2.
Antragsteller
Professor Dr. Heinz-Werner Dämmer
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung von 2020 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 443833801
Im Band „Varia II - Die metallenen Kleinfunde aus dem Reitia-Heiligtum von Este (Ausgrabungen 1880-1916 und 1987-1991)" von G. Gambacurta, S. Cipriano und A. Bondini werden die aus Metall hergestellten sog. Kleinfunde aus dem Reitia-Heiligtum in Este(Oberitalien) bearbeitet. Der Band ergänzt „Varia I", mit den nichtmetallenen Funden, zu einer vollständigen Vorlage dieser vielfältigen und häufig wenig beachteten Materialgruppe. Ein großer Teil der hier vorgelegten Funde muss als Weihegaben an die Göttin Reitia angesehenwerden, die das weite Spektrum möglicher Opfergaben und der durch sie repräsentierten religiösen Vorstellungen verdeutlichen. Diesem differenzierten, religiösen Gottesbezug der Träger der Este-Kultur entspricht eine komplexe Ausstattung des Heiligtums, vor allem seinerInneneinrichtung. Die Reste einer großen, vergoldeten Viktoria-Statue mit gegossener Innensignatur in Form zweier Buchstaben, zeugen vom Wandel des Gottesbildes in römischer Zeit. Zahlreiche Beschlagteile, aber auch Nägel und Stifte, sind als Reste einerMöbelausstattung des Heiligtums zu sehen. Körperpflegeutensilien, Metallgeschirr, Haken, Aufhängungsringe, Messer aller Art und Gewichte zeugen, über den Vollzug religiös determinierter Rituale hinaus, vom Alltagsleben eines Heiligtums, in das wir bisher nur wenigeEinblicke haben. Die wesentliche Frage nach dem Anteil keltischen Formengutes im Weihebestand des Heiligtums wird durch den Beitrag von A. Bondini neu gestellt. Über die Hohlbuckelringe, Gürtelschließen und Schildbuckel hinaus, werden auch die bereits vonGhirardini 1888 erwähnten keltischen Eisenschwerter und Schwertgehänge, die inzwischen weitgehend zu Rost zerfallen waren, wieder der Fachdiskussion zugeführt.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen