SYMBIOAID: Die Rolle der endosymbiontischen Diatomeen für das Anpassungspotential von benthischen Foraminiferen an den Klimawandel

• Antragstellerin: Christiane Schmidt, Ph.D.
• Fachliche Zuordnung: Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen ; Paläontologie
• Förderung: Förderung von 2020 bis 2023
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 444059848

Großforaminiferen sind wichtige Karbonatproduzenten im tropischen und subtropischen Meeren und spielen eine wichtige Rolle im Kohlenstoffkreislauf. Sie leiden unter dem Klimawandel, der durch Temperaturerhöhung zur Bleiche der Diatomeen Symbionten führt. Dieses Projekt hat zum Ziel, herauszufinden, inwieweit die symbiontischen Diatomeen den Holobionten unterstützen sich an wärmere Umweltbedingungen anzupassen (SYMBIOAID). Im Zentrum der experimentellen Arbeit steht der Modellorganismus Amphistegina lobifera, der sich für Kultivierungsexperimente und experimentelle Bleiche besonders gut eignet, da er robust und klein ist. Er kann in großen Stückzahlen gesammelt, im Labor gehältert und zur experimentellen Untersuchung der Symbiontenflexibiltität genutzt werden. Aufnahmeexperimente mit menthol-gebleichten Foraminiferen und vorab isolierten Symbionten sollen zeigen, ob ein einzelner Symbiont oder eine Symbiontengemeinschaft die thermische Toleranz der Foraminifere beeinflussen. Der aktuelle Literatur deutet darauf hin, dass nicht nur Algen sondern auch Bakterien im Mikrobiom die Hitzetoleranz von Organismen beeinflussen. Untersuchungen des Mikrobioms von benthischen Foraminiferen in Hitzeexperimenten wurden bislang nicht durchgeführt. Das beantragte Projekt schließt diese Wissenslücke durch ökophysiologische Experimente, gezielten Einsatz von Mikroskopietechniken und molekulare Analysen der Symbiontengemeinschaften, welche Diatomeen und Bakterien berücksichtigen. SYMBIOAID wird damit einen entscheidenden Beitrag leisten, die Symbiontenflexibiltität und die Kapazität der physiologischen Anpassungsmechanismen an den Klimawandel zu verstehen.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen