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"Neuedition der Bauberichte von Didyma". Abschließende Auswertung der Baubefunde

Antragstellerin Professorin Dr. Helga Bumke
Fachliche Zuordnung Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Alte Geschichte
Architektur, Bau- und Konstruktionsgeschichte, Bauforschung, Ressourcenökonomie im Bauwesen
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 444152953
 
Der hellenistische Apollontempel von Didyma gehört zu den am besten erhaltenen Tempeln der Antike und darf in der Architekturgeschichte eine zentrale Stellung beanspruchen, die nicht nur aus seiner ausgezeichneten Erhaltung und seinem exzeptionellen Grundriss resultiert, sondern auch aus der Existenz von 24 hellenistischen Bauberichten auf Steinstelen, die für einen begrenzten Zeitraum konkrete Informationen zu den jeweiligen Bauabläufen, den damit verbundenen Akteuren und verwendeten Baumaterialien sowie bautechnischen Aspekten liefern und Aufschluss über die antike Terminologie zahlreicher Werksteine geben. Eine kommentierte Neuedition der erhaltenen Bauberichte, die erstmals in Korrespondenz mit der Analyse des Baubefundes von einem Epigraphiker und einem Bauforscher durchgeführt wird, ist daher auch das Ziel des interdisziplinären Pilotprojektes NEUEDITION DER BAUBERICHTE VON DIDYMA. Im Rahmen des Projektes erarbeitete die Bauforschung eine gezielte Dokumentation aufgehender Bauglieder des Apollontempels und seiner bautechnischen Befunde als Grundlagen für eine präzise Auswertung seiner Bauphasen und Konstruktionsweisen. Auch neue Erkenntnisse zur Organisation seiner Baustelle wurden darüber ermöglicht. Hierfür ist eine inzwischen abgeschlossene Bauaufnahme aller aufgehenden Tempelstrukturen erfolgt, die weit über bislang vorliegende Dokumentationen hinausreicht. Die Auswertung dieser Befunde übersteigt jedoch den Zeitrahmen des Pilotprojektes, weshalb für die Bauforschung eine einjährige Projektverlängerung erforderlich ist. Darüber hinaus ergaben sich im Rahmen der Untersuchungen neue Fragestellungen. So wurde festgestellt, dass die Konstruktion einzelner Tempelbereiche von dem zunächst repetitiv erscheinenden Schema seines Aufbaus abweicht. Die Ursache dieser baukonstruktiven Sonderlösungen gilt es in der Projektfortsetzung ebenfalls zu klären. Ein synergetischer Effekt zwischen den beiden Fachdisziplinen der Bauforschung und Epigraphik ist hiervon zu erwarten, da neue baukonstruktive Erkenntnisse bereits wiederholt die Lesung bzw. Ergänzung der Bauinschriften ermöglichten. Die Projektfortsetzung dient daher einer fundierten und zielgerichteten Auswertung des sorgfältig und bereits abschließend dokumentierten Baubefundes und somit dem Abschluss des Pilotprojektes, soll darüber hinaus aber auch der Klärung neuer Fragestellungen nachkommen, die sich aus der bisherigen Bearbeitung ergaben und insbesondere die baukonstruktiven Sonderlösungen des Tempels betreffen. Letztlich ist die Verlängerung erforderlich, um die interdisziplinäre und binationale Publikation des Projektes, die als Band der Didyma-Reihe erscheinen soll, zu gewährleisten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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