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Bombali-Ebolavirus: ein Modell für die Evolution und Ökologie von Ebolaviren und ein potenzielles Problem für die öffentliche Gesundheit

Fachliche Zuordnung Parasitologie und Biologie der Erreger tropischer Infektionskrankheiten
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 444844751
 
Seit 2014 kommt es vermehrt zu Ebola-Ausbrüche in Subsahara Afrika, inklusive der zwei größten seit Entdeckung von Ebolaviren. Trotz breiter Bemühungen der wissenschaftlichen Gemeinschaft, konnten die natürlichen Wirte dieser zoonotischen Erreger noch nicht identifiziert werden. Dadurch bleiben die Prozesse, die zum Auftreten neuer Ausbrüche führen, weiterhin im Dunkeln.Das vor kurzem neu entdeckte Bombali virus (BOMV) konnte als erstes Ebolavirus klar einem tierischen Wirt zugeordnet werden: der Familie der Bulldogfledermäuse. Daher kann BOMV als ein Model zur Erforschung der bisher noch völlig unbekannten Ökologie und Evolution von Ebolaviren im tierischen Reservoir dienen. Zudem ist noch unklar, ob BOMV humanpathogen ist.Im Rahmen einer Kollaboration zwischen den deutschen (Drs. Leendertz and Calvignac-Spencer, RKI, Berlin) und tansanischen Partnern (Dr. Mangu, Mbeya Medical Research Centre, Mbeya, Tanzania) neu geschaffener Kapazitäten können nun genutzt werden um beide Fragen simultan zu adressieren. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit konnte BOMV bereits in Bulldoggfledermäusen in Tansania detektiert werden.Wir werden die Assoziation zwischen BOMV und ihren natürlichen Wirten mittels einer Kombination aus Fang, Beprobung und Markierung von Fledermäusen sowie modernen molekularbiologischen Methoden erforschen und ihre evolutionären, ökologischen und biologische Eigenschaften charakterisieren. So möchten wir Einflussfaktoren der Verbreitung von BOMV identifizieren. Dabei werden wir auch die Public Health Relevanz des Erregers erfassen, indem wir testen, ob die lokale Bevölkerung exponiert ist und ob Fiebererkrankungen durch BOMV hervorgerufen werden.Dieses Projekt wird sowohl das theoretische als auch das technische Portfolio des tansanischen Partners deutlich erweitern und schafft neue Kapazitäten besonders in den wichtigen Bereichen high throughput sequencing und Bioinformatik.Die nötigen Fähigkeiten werden dem tansanischen Partner und einer lokalen Nachwuchswissenschaftler*in im Rahmen eines ambitionierten aber realistischen hands-on Trainingsprogramms vermittelt. Dieses beinhalten zwei Studienaufenthalte in Deutschland und Frankreich. Dieses Projekt befasst sich mit public heath-relevanten Fragen zu Ebolavirus Ökologie, Evolution und Faktoren, die zu Ausbrüchen führen. Gleichzeitig fördert es lokale Kapazitäten in den Bereichen One Health und genomische Surveillance. Nicht zuletzt unterstützt es den Ausbau des tansanischen Partnerlabors und fördert die Karriere lokaler Nachwuchswissenschaftler*innen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Tansania
ausländischer Mitantragsteller Dr. Chacha Mangu
 
 

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