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Proteomische und metabolomische Systemanalyse der Vergiftung durch Bothrops Schlangen und Gegengift im Mausmodel
Antragsteller
Professor Dr. Oliver Schilling
Fachliche Zuordnung
Biochemie
Förderung
Förderung von 2020 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 444936968
Tierische Gifte enthalten viele Toxine, die zusammenwirken, um das äußerst robuste homöostatische System von Beutetieren aufzubrechen. Auf der anderen Seite wirken Beutetiere aktiv jedem Schritt des Phänomens der Vergiftung entgegen, das eine komplexe Kinetik aufweist, die wichtige Änderungen auf molekularer, Zell-, Gewebe- und Organismusebene beinhaltet. Die Herausforderungen bei der Untersuchung von Giftstoffen und Vergiftungen umfassen zwei Hürden: erstens die Analyse, Isolierung und chemische Charakterisierung der Vielfalt von Toxinmolekülen in natürlichen Giften; zweitens, molekulare Mechanismen aufzudecken, die der Dynamik der Vergiftung zugrunde liegen, einschließlich systemischer Reaktionen, die von lokalen Zellen und Geweben bis zum gesamten Organismus reichen. In früheren Arbeiten haben Untersuchungen einzelner SVMP-Aktivitäten (Snake Venom Metalloproteinases) im Omics-Stil die Bewertung mehrerer Aspekte der Pathologie der Schlangenvergiftung sowie der durch SVMP ausgelösten In-vivo-Effekte ermöglicht. In diesem Zusammenhang besteht das allgemeine Ziel dieses Projekts darin, die Systemanalyse der Reaktion von Säugetieren auf komplexe Toxine und nicht auf einzelne Komponenten zu erweitern, indem Proteomics- und Metabolomics-Ansätze angewendet werden, um die In-vivo-Effekte des Bothrops-Jararaca-Giftes in Muskel, Serum, Nieren, Lunge und Leber von Mäusen zu untersuchen. Angesichts der weltweiten Belastung durch Tod und Invalidität durch Schlangenbisse, die von der WHO als vernachlässigte Tropenkrankheit anerkannt wird, und der entscheidenden Rolle des Gegengiftes bei seiner Behandlung wird auch der Einfluss des Gegengiftes gegen den Menschen auf die systemischen Giftwirkungen hin bewertet.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Brasilien
Partnerorganisation
Fundaçao de Amparo a Pesquisa do Estado de Sao Paulo - FAPESP
Kooperationspartnerin
Professorin Solange Maria de Toledo Serrano