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Unterschiedliche Isotopensignatur der neoproterozoische Kruste in NW Indien - Anzeichen für eine Lithosphärengrenze?

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2020 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 445235288
 
Das Neoproterozoische Grundgebirge in NW Indien besteht aus zwei magmatischen Einheiten, den Erinpura Graniten und Gneisen und den vulkano-plutonischen Gesteinen der Malani Igneous Suite (MIS). Die Platznahme beider Einheiten erfolgte in einem Zeitabschnitt, der dem Aufbrechen von Rodinia zugeschrieben wird. Indien befand sich zu dieser Zeit an der Peripherie des Superkontinentes und verschiedene Modelle (arc, back-arc setting, plume activity) wurden vorgeschlagen, um die tektono-magmatische Aktivität in NW Indien zu erklären und eine Beziehung zu der gleichzeitigen Entwicklung anderer Krustenblöcke herzuleiten, wie z.B. Cathaysia und Yangtze in Südchina. Diese Modelle sind nicht im Einklang mit unseren Daten und Beobachtungen aus dem vorangegangenen Projekt. Das Verteilungsmuster von positiven und negativen eNd Daten weist auf eine Zweiteilung des Neoproterozoischen Grundgebirges, die durch Unterschiede im Lithosphärenaufbau erklärt werden könnten. Wir haben Hinweise darauf, dass diese Unterteilung schon während der älteren magmatischen Phase (Erinpura Granite, ca. 890 to 820 Ma) erfolgte und durch eine Extension der Kruste und Rifting entlang eines Kontinentalrandes erklärt werden könnte. Die Unterschiede in der Lithosphäre zwischen der stabilen Kruste im Bereich des Kratons und der ausgedünnten Kruste an seinem Rand wären dann auch Ursache des Verteilungsmusters, das sich in den nachfolgenden (770 bis 750 Ma) Malani Graniten und Rhyoliten abbildet. Eine solche prä-Malani Konfiguration hätte bedeutende Implikationen für die Interpretation der Ursache und des tektonischen Rahmens des weitverbreiteten Malani Magmatismus. Um unsere Hypothese zu untermauern, wollen wir entlang von zwei Profilen von Kraton in Richtung des vermuteten Kontinentalrandes die bestehende Datenbasis verdichten, um den Übergang von negativen zu positiven eNd Signaturen besser eingrenzen zu können. Weiterhin sollen mafischen Gänge beprobt und untersucht werden, die neben den Malani Graniten und Rhyoliten als weitere magmatische Phase auftreten. Durch Sr, Nd und Pb Isotopenanalyse hoffen wir auf zusätzliche Information über den unterliegenden lithosphärischen Mantel.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich(e) Dr. Anette Regelous
 
 

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