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TRR 58:  Fear, Anxiety, Anxiety Disorders

Subject Area Medicine
Agriculture, Forestry and Veterinary Medicine
Social and Behavioural Sciences
Term from 2008 to 2020
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 44541416
 
Final Report Year 2020

Final Report Abstract

Furcht und Angst sind wichtige adaptive Komponenten des Verhaltens, die in Erwartung oder Beantwortung von Reizen mit potentiell schädlichen Konsequenzen generiert werden. Angst oder angstähnliche Zustände scheinen Teil einer universellen Überlebensstrategie zu sein, in der die interindividuelle Variabilität ein evolutionäres Prinzip des Überlebens individueller Populationen widerspiegelt. Veränderungen oder Störungen dieses Systems können zu einem unverhältnismäßig starken oder verlängerten Zustand führen, der als exzessive, anhaltende oder generalisierte Angst empfunden wird. Diese Art der überzogenen Angst oder unangemessenen Ängstlichkeit deutet einen pathologischen Zustand an - eine Angsterkrankung. Hohe Lebenszeitprävalenz und früher Erkrankungsbeginn von Angsterkrankungen sind von erheblicher medizinischer und ökonomischer Konsequenz. Der transregionale Sonderforschungsbereich (SFB-TRR58) hat wissenschaftliche Expertisen auf den Gebieten Molekularbiologie, Genetik, Neurophysiologie, Verhaltensbiologie, Psychologie, Psychiatrie und Bildgebung gebündelt, um ein verbessertes Verständnis der Grundlagen von Furcht, Angst und Angsterkrankungen zu erzielen. Die weitgehend komplementäre Expertise der beteiligten Universitäten Münster, Hamburg und Würzburg (sowie in einem Kooperationsprojekt die Universität Mainz) und die transregionale Verbundstruktur ermöglichten eine gezielte konzeptionelle Überlappung von tierexperimentellen Ansätzen und von Studien im Menschen, und sie schufen die Voraussetzung für ein interdisziplinäres wissenschaftliches Vorgehen. Erkenntnisse mechanistischer Prinzipien fanden gezielt Eingang in klinisch orientierte Studien, so dass die traditionelle Vorstellung von „Furcht und Angst“ in ein Konzept der „Dynamik von Furcht und Ängstlichkeit“ während akuter oder akkumulierter Umgebungseinflüsse entwickelt werden konnte. Mit Beginn der Förderung definierte strategische Ziele konnte der SFB-TRR58 in einer guten Dekade der Zusammenarbeit weitgehend erreichen: (i) wissenschaftlich wurde das Verständnis synaptischer Prozesse in definierten Schaltkreisen des Gehirns als Schnittstellen von Gen-Umwelt Wechselwirkungen durch die Identifizierung prädiktiver neurobiologischer Marker ergänzt, und damit Voraussetzungen für personalisierte präventive und therapeutische Interventionsstrategien geschaffen, (ii) strukturell wurden exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eingebunden, die Bedingungen für die neurowissenschaftliche Forschung und den wissenschaftlichen Nachwuchs nachhaltig verbessert, und damit das Profil der beteiligten Universitäten geformt, und (iii) national wie international wurde durch Impulse und integrative Wirkung des SFB- TRR58 das Forschungsgebiet „Furcht, Angst, Angsterkrankungen“ gestärkt, und damit zukünftige Konzepte zu Studien von stress- und angstbezogenen Störungen begründet.

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