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PET/CT with long field of view
Fachliche Zuordnung
Medizin
Förderung
Förderung in 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 445471454
Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) ermöglicht mit hoher Sensitivität und Spezifität kleinste Stoffwechselveränderungen in vivo nachzuweisen. Hierfür werden schwach radioaktiv markierte Substanzen (Radiopharmaka) eingesetzt, die spezifisch Stoffwechselveränderungen von Erkrankungen nachweisen können oder gegen andere Zielstrukturen (Antigene bzw. Rezeptoren) gerichtet sind. PET ist damit die genaueste Methode, um nicht-invasiv molekulare Veränderungen zeitlich und örtlich in vivo abzubilden. Der beantrage PET/CT-Scanner hat aufgrund des deutlich größeren axialen Gesichtsfeldes (1 m), im Vergleich zu derzeit zur Verfügung stehenden Geräten (25 cm Gesichtsfeld), eine 10-fach höhere Sensitivität sowie eine erheblich verbesserte Orts- und Zeitauflösung, so dass eine bislang unerreichte Bildqualität zum Nachweis von molekularen Veränderungen ermöglicht wird, selbst im Vergleich mit einem ähnlichen Prototypen mit einem 2 m Gesichtsfeld. Somit können neuartige Untersuchungsabläufe mit PET/CT durchgeführt und weiterentwickelt werden, die mit der derzeit zur Verfügung stehenden Technik nicht möglich sind: Sehr schnelle PET-Ganzkörperuntersuchungen (1-2 min anstatt 20 min), bei gleichbleibender verabreichter Radiopharmakon-Menge; PET-Untersuchungen mit sehr geringer Strahlenbelastung (0,5 mSv anstatt 6-12 mSv), da aufgrund der höheren Sensitivität eine erhebliche Reduktion der injizierten Radiopharmakon-Menge ermöglicht wird; Hochaufgelöste dynamische Ganzkörper-PET zur Quantifizierung von Stoffwechselvorgängen; Späte PET-Bildgebung (mit großer Latenz nach Injektion des Radiopharmakons) zur besseren Beurteilung von biologischen Vorgängen im Menschen und Darstellung der Pharmakokinetik in vivo.Wir sehen diese Neuentwicklung als Meilenstein in der molekularen Bildgebung an, da die einzigartige Sensitivität und Spezifität des neuen Geräts völlig neue Forschungsmöglichkeiten in verschiedenen Bereichen eröffnet: (Radio-)pharmaka-Entwicklung und -Testung; Möglichkeiten der genaueren Diagnostik und Therapiesteuerung bei onkologischen Erkrankung mit sehr großen Synergien für das Tübinger Exzellenzcluster iFIT, mit dem Ziel der personalisierten Steuerung von komplexen onkologischen Kombinationstherapien; Völlig neue Forschungsansätze im Bereich der Immun-Bildgebung bei Krebspatienten; individuelle Vorhersage bzw. frühe Therapiestratifizierung, ob eine personalisierte Immuntherapie erfolgreich ist mit erheblichem ökonomischem Einsparpotential für die Gesellschaft; Multiparametrische Bildanalyse durch künstliche Intelligenz (Zusammenarbeit mit Max-Planck-Institut); genaueste Darstellung von Stoffwechselveränderungen, z.B. bei onkologischen, neurologischen, chronisch entzündlichen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen; Untersuchung von Stoffwechselveränderungen bei nicht-onkologischen Erkrankungen mit sehr geringer Strahlenbelastung.
DFG-Verfahren
Forschungsgroßgeräte
Großgeräte
PET/CT with long field of view
Gerätegruppe
3321 Positronen-Emissionstomographen (PET)
Antragstellende Institution
Eberhard Karls Universität Tübingen