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Der Zusammenhang zwischen körperlicher Fitness und dem Belohnungssystem bei Schizophrenie
Antragsteller
Dr. Oliver Grimm
Fachliche Zuordnung
Biologische Psychiatrie
Förderung
Förderung seit 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 445498183
Fettleibigkeit, Gewichtszunahme und verminderte körperliche Fitness sind schwerwiegende Komplikationen psychischer Erkrankungen, insbesondere bei Schizophrenie. Sie resultieren aus Veränderungen des Lebensstils und der Ernährung, Nebenwirkungen von Medikamenten und anderen, weniger gut verstandenen Faktoren. Unser Wissen über die neurowissenschaftlichen Grundlagen von Gewichtszunahme und körperlicher Fitness bei Schizophrenie ist jedoch derzeit begrenzt. Wir gehen davon aus, dass Veränderungen des Belohnungssystems zu Fettleibigkeit, Körperfettansammlung und einem erhöhten kardiovaskulären Risiko führen. Seit 24 Monaten haben wir im Rahmen unseres Projektes Patienten mit Schizophrenie und gesunde Kontrollen im Hinblick auf die Reaktivität des Belohnungssystems, der klinischen Psychopathologie als auch der körperlichen Fitness untersucht. Erste Auswertungen zeigen eine dysregulierte Reaktivität des Belohnungssystems als auch eine verminderte körperliche Fitness mit Aspekten der Psychopathologie (Negativsymptome, Anhedonie) einhergeht. Wir konnten insbesondere eine gestörte Konnektivität dopaminerger Kerngebiete bei Patienten mit Schizophrenie nachweisen. Diese verminderte Konnektivität wiederum korreliert mit einer verminderten Fitness. In unserem Folgeantrag sollen zwei Aspekte genannt werden, die eine Verlängerung der Studie um 12 Monate begründen. Erstens konnten wir bedingt durch die Corona-Pandemie und damit einhergehenden Hygiene- und Lockdown-Maßnahmen unsere fMRT-Studien nur in geringerem Umfang als geplant durchführen, obwohl die Rekrutierung prinzipiell erfolgreich war. Dies birgt die Gefahr, dass wir Kernhypothesen des Erstantrags nicht testen können. Zweitens wollen wir das Konzept „körperliche Fitness“ um eine Messung des Grundumsatzes und der Bewegung ergänzen, indem wir uns eines etablierten Messsystems mit einem GPS-Bewegungssensors bedienen. Ergänzt soll dies werden durch eine Untersuchung des Mikrobioms, welches in Wechselwirkung mit Verhalten und körperlicher Fitness steht.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen