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Ursachen, Mechanismen und Konsequenzen weiblicher Konkurrenz bei Rotstirnmakis

Antragstellerinnen / Antragsteller Dr. Claudia Fichtel; Professor Dr. Peter M. Kappeler
Fachliche Zuordnung Biologie des Verhaltens und der Sinne
Evolution, Anthropologie
Förderung Förderung von 2020 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 445729110
 
Im Kontext der Fortpflanzung ist Konkurrenz zwischen weiblichen Säugetieren sehr viel weiter verbreitet als traditionelle Theorien zu Geschlechterrollen dies postulieren. Die in diesem Zusammenhang episodische auftretende gezielte Aggression zwischen Weibchen, die sogar in Vertreibung und Tod münden kann, wurde bei mehreren Raubtieren schon gründlich untersucht, aber bei Primaten gibt es dazu bislang keine umfassenden Feldstudien. Wir beantragen hier Mittel, um eine Feldstudie über weibliche Konkurrenz durchzuführen, die deren Ursachen, Mechanismen und Konsequenzen aus dem Blickwinkel sexueller und sozialer Selektion untersucht. Bei einer gruppenlebenden Primatenart aus Madagaskar (Rotstirnmakis, Eulemur rufifrons) werden Weibchen regelmäßig von Verwandten aus ihrer Geburtsgruppe verjagt, und die Opfer dieser Vertreibung können nicht zurückkehren und überleben mutmaßlich in vielen Fällen nicht. Durch die Kombination von demografischen Langzeitdaten mit Verhaltens- und physiologischen Daten werden wir (1) die relative Bedeutung von sexueller und sozialer Selektion für die Ausprägung von Konkurrenzbeziehungen abschätzen, um so die Ursachen weiblicher Konkurrenz besser zu verstehen, (2) soziale und physiologische Phänotypen von Opfern und Protagonisten von Aggression charakterisieren, um so Mechanismen der Konkurrenz zu identifizieren, und (3) Muster in der Variation im individuellen Fortpflanzungserfolg zwischen den Geschlechtern vergleichen, um die evolutionären Konsequenzen weiblicher Konkurrenz abschätzen zu können. Indem wir zudem die Muster weiblicher Konkurrenz mit denen männlicher Abwanderung vergleichen, deren Beziehung untereinander untersuchen sowie Unterschiede zwischen Gruppen und saisonalen Schwankungen im Nahrungsangebot berücksichtigen werden wir zu einem sehr viel besseren Verständnis der Konkurrenz zwischen Verwandten und deren theoretischer Erklärung beitragen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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