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Untersuchung der Wechselwirkungen zwischen der disziplinübergreifenden Religionsforschung und der religiösen Praxis zwischen 1945 und 1989.
Antragsteller
Professor Dr. Volkhard Krech
Fachliche Zuordnung
Religionswissenschaft und Judaistik
Förderung
Förderung von 2007 bis 2010
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 44583210
Die Religionsforschung in der Bundesrepublik Deutschland bewegt sich zwischen 1945 und 1989 in einem Spannungsfeld, in dem historische wie gegenwärtige Zivilisationsgewinne und -verluste von Religion kontrovers diskutiert werden. Einerseits wird seit der Nachkriegszeit eine Variante der Säkularisierungsthese dominant, die den sukzessiven Bedeutungsverlust des Religiösen und die tendenzielle Unvereinbarkeit von Moderne und Religion behauptet. Andererseits kommen im Lauf der 1960er Jahre Paradigmen wie das der Pluralisierung und der „unsichtbaren Religion“ auf, die eine bleibende Bedeutung des Religiösen (in freilich veränderter Gestalt und teilweise mit neuen Inhalten) konstatieren. Mit dem beantragten Projekt ist beabsichtigt, diese divergierenden Paradigmen wissenschaftsgeschichtlich zu rekonstruieren, um die gegenwärtigen Religionsdeutungen historisch zu dimensionieren. Die Leitfrage besteht darin, wie sich die disziplinübergreifende wissenschaftliche Beobachtung von Religion und die religiöse Praxis wechselseitig beeinflussen. Das Forschungsvorhaben bildet die wissenschaftsgeschichtliche Ergänzung der an der Ruhr-Universität Bochum situierten Forschergruppe „Transformation der Religion in der Moderne“, die zentrale Dimensionen der bundesrepublikanischen Religionsgeschichte zwischen 1945 und 1989 erforscht. Durch die beabsichtigte Kooperation lässt sich die wechselseitige Beeinflussung von Religionsgeschichte und Theoriebildung wissenssoziologisch rekonstruieren.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen