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Thermische Analyse und Ionenmobilität gekoppelt mit hochauflösender Massenspektrometrie für die Charakterisierung organischer Aerosole

Fachliche Zuordnung Analytische Chemie
Physik und Chemie der Atmosphäre
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 446129707
 
Anthropogene Luftverschmutzung führt zu einer Exponierung der Umwelt mit einer Großzahl an organischen Kontaminationsstoffen, welche einen substantiellen Einfluss auf die Gesundheit und das Klima haben. Der signifikante Einfluss auf die Menschheit und die hohe molekulare Komplexität von organischen Aerosolen motiviert die Entwicklung von neuartigen analytischen Techniken.Das Hauptziel des angestrebten dreijährigen Projektes zwischen der Universität Rostock (Deutschland) und der Universität Rouen-Normandie (Frankreich) ist die Entwicklung von Emissionsgasanalyseverfahren (EGA) gekoppelt an modernste massenspektrometrische Plattformen für die detaillierte chemische Beschreibung von primären und sekundären organischen Aerosolen. Die Expertise beider Arbeitsgruppen in hochauflösender Massenspektrometrie stellt die Fourier-Transformation Ionen Zyklotron Resonanz Massenspektrometrie (FT-ICR MS) und die hochauflösende Flugzeitmassenspektrometrie als zentrale analytische Basis heraus und erlaubt Einblicke auf molekularer Ebene. Drei EGA-Verfahren werden hierbei genutzt: ein beheizter direkter Probeneinflass (direct insertion probe – DIP), ein thermisch-optischer Kohlenstoffanalysator, und die Gaschromatographie. Ionenmobilitätsspektrometrie wird als wichtige zusätzliche Technik zur Separierung der emittierten Komponenten basierend auf Größe und Form dienen.Folgende Ziele sollen durch die Informationen der verschiedenen analytischen Ansätze erreicht werden: 1) Einblick in die isomerische Komplexität organischer Aerosole, 2) Beschreibung der chemischen Funktionalitäten auf molekularer Ebene, und 3) chemischer Vergleich von primären und sekundären (geformt durch chemische Alterungsprozesse) Emissionen. Strukturelle Informationen werden durch die Kombination der gaschromatographischen Retentionszeit, selektiver Ionisierungstechniken (z.B. Photoionisierung für aromatische Spezies), dem Fragmentierungsmuster (pyrolytisch vom Direkteinlass und durch Stoßfragmentierung im Massenspektrometer) und der Ionenmobilitätsmessung gewonnen. Dabei werden unter anderem theoretische Berechnungen der Kollisionsquerschnitte eine Rolle spielen.Zusammenfassend wird es möglich sein eine molekulare Bibliothek von verschiedenen Aerosolquellen und –typen aufzustellen. Durch neuartige rechtliche Bestimmungen der internationalen Schifffahrt, besteht ein besonderer Fokus auf die Emissionen von Schiffsmotoren. Die Bibliothek kann in zukünftigen Vorhaben mit Gesundheitseffekten verknüpft werden oder es ermöglichen den klimatischen Einfluss des partikulären Materials besser zu verstehen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Frankreich
Kooperationspartner Professor Carlos Afonso, Ph.D.
 
 

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