Detailseite
Projekt Druckansicht

Die Adaptivität des ‘minimalen’ Selbst: Eine Untersuchung der Mechanismen eines grundlegenden Selbstkonzeptes

Antragsteller Professor Dr. Dirk Wentura, seit 2/2022
Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 446221227
 
Da wir kontinuierlich von Reizen umgeben sind, die in irgendeiner Form mit unserem Selbst zu tun haben, gibt es bereits in langer Tradition psychologische Forschung über das ‚Selbst‘ und seine Einflüsse auf verschiedene kognitive Prozesse. In diesem Zusammenhang war die Einführung des sogenannten Selbstpriorisierungseffektes (SPE; d.h. die Priorisierung von formals neutralen Reizen, die innerhalb der experimentellen Situation als selbst-relevant deklariert werden) ein wichtiger Schritt, um zu verstehen, wie Selbstassoziationen entstehen. Bis dato legen die Befunde zum SPE nahe, dass der Effekt dadurch zu beschreiben ist, dass neue Reize in eine bestimmte Komponente des Selbstkonzeptes integriert werden – und zwar in das sogenannte ‚minimale‘ Selbst, das von dem expliziten, eher sozialpsychologischen Selbstkonzept abzugrenzen ist. Darüber hinaus gibt es eine laufende Debatte über die Mechanismen, die zur Integration von Reizen in das ‚minimale‘ Selbst führen. Diese Debatte kommt aus der Forschung zu Handlungskontrolle und Aufmerksamkeit, in der Merkmalsintegration ein Kernaspekt ist. Der hier vorliegende Antrag zielt auf eine Untersuchung der Mechanismen der Selbst-Integration ab, indem die Adaptivität der Integration von Reizen in das minimale Selbst untersucht werden soll. Es werden die Fragen behandelt, ob es Schutzmechanismen gibt, die die Integration von negativen Reizen in das minimale Selbst verhindern, ob Reize desintegriert werden, sobald sie eine negative Konnotation erhalten, und inwiefern andere Personen, die mal mehr und mal weniger relevant für das Selbst sind, integriert werden. Die beschriebene Forschung kann damit zu einem tieferen Verständnis der Struktur des minimalen Selbst beitragen und weitere Erkenntnisse über den Stellenwert von Merkmalsintegration für die Entstehung und Aufrechterhaltung des minimalen Selbstkonzeptes liefern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich Professor Dr. Christian Frings
Ehemalige Antragstellerin Dr. Sarah Schäfer, bis 1/2022
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung