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Vereindeutigung und lokale Politik in der spätosmanischen Levante

Fachliche Zuordnung Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 446339882
 
Das Projekt untersucht die Vereindeutigung von Gruppenzuordnungen im Rahmen von Aushandlungsprozessen lokaler Akteure mit imperialen und externen Akteuren im Osmanischen Reich um 1860-1914. Dies geschieht anhand einer größeren Fallstudie zur Region Adana (Çukurova) im Rahmen eines Dissertationsprojekts und einer kleineren Fallstudie zum Libanon (Forschungssemester/Vertretung). Durch die kombinierte Analyse von osmanischen Beschwerdepetitionen und Inspektionsberichten im türkischen Staatsarchiv, von Geschäftskorrespondenz aus Firmenarchiven und ausgewählten Texten aus lokaler Presse soll die kommunikative Dynamik von Vereindeutigung sowie von Handlungsmöglichkeiten lokaler Akteure erarbeitet werden, um den Wandel pluraler Gesellschaften vor dem Hintergrund lokaler Politik, imperialen Staatsaufbaus und europäischer Wirtschaftsinteressen zu erfassen. Dafür eignen sich besonders die Regionen Adana und Libanon, die außerdem beide zu benachbarten Teilen des gleichen imperialen Raumes gehörten, sich beide durch eine Pluralität der Religionen und Sprachen auszeichneten, beide erst osmanischem und dann französischem Vereindeutigungsdruck ausgesetzt, allerdings keineswegs nur passive Opfer waren, so dass das Projekt dazu beitragen kann, die Grundlagen für innerosmanische Vergleichsstudien zu legen. Mit diesem Ziel soll das Projekt zudem durch mehrere Workshops bislang weitgehend getrennte Forschungsgebiete produktiv zusammenführen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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