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Neuronale Repräsentationen als Basis affektiver und präferenzgeleiteter Entscheidungen

Fachliche Zuordnung Biologische Psychologie und Kognitive Neurowissenschaften
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 446620783
 
Affekte (Gefühle) beeinflussen stark unsere Entscheidungen. Daher ist das Verständnis der neuronalen Mechanismen, die Entscheidungen auf Grundlage affektiver Inhalte sensorischer Stimuli vermitteln, von entscheidender Bedeutung für die Neurowissenschaften, Psychologie sowie die Gesellschaft zugleich. Hierfür notwendig ist eine Beschreibung des zweistufigen Prozesses, der affektive Stimuli mit neuronaler Aktivität (Stufe 1), und neuronale Aktivität mit Entscheidungsverhalten (Stufe 2) verbindet. Das Hauptziel der hier beschriebenen Forschung ist diesen zweistufigen Prozess aufzuklären. Wir werden zwei Arten von Entscheidung untersuchen: Affektive Entscheidungen, d.h. Entscheidungen über den affektiven Inhalt eines Stimulus (z.B. positiv/negativ), und Präferenzentscheidungen, d.h. Entscheidungen über Antwortoptionen (z.B. “will ich lieber X oder Y?“). Um experimentell die affektiven Prozessen und Entscheidung zugrunde liegenden komplexen neuronale Prozesse aufzulösen, werden wir von kürzlich entwickelten multivariaten Analysemethoden Gebrauch machen, die spezifische affektiven Inhalte in neuronaler Aktivität auflösen können, sowie geeignet sind räumliche und zeitliche Information aus funktioneller MRT (fMRT) und Elektroenzephalographie (EEG) in einem gemeinsamen Analyserahmen zu kombinieren. Wir verfolgen im Detail drei Ziele in jeweils einem Arbeitspaket (AP). WP1 wird die Verbindung zwischen dem affektiven Inhalt und neuronaler Aktivität aufklären (d.h. Stufe 1). Dafür werden wir die komplexe neuronale Dynamik neuronaler Verarbeitung affektiver Inhalte mit fMRT und EEG auflösen, und für eine simultan räumlich und zeitlich aufgelöste Beschreibung kombinieren. Wir werden sensorische von affektiver Verarbeitung voneinander trennen, indem wir neuronale Antworten auf Stimuli, die zwar ähnlichen affektiven Inhalt, aber unterschiedliche sensorische Eigenschaften haben (d.h. Bilder und Wörter), miteinander vergleichen. AP2 und 3 behandeln die Verbindung von affektivem Entscheidungsverhalten und affektive Inhalte kodierender neuronaler Aktivität (d.h. Stufe 2). AP2 wird die neuronalen Grundlagen affektiver Entscheidungen aufklären, indem es neuronale Aktivität, die für affektive Inhalte kodiert, in entscheidungsrelevante und -irrelevante Anteile einordnet. Hierfür werden wir ein klassisches Paradigma perzeptueller Entscheidungsfindung adaptieren. AP3 adressiert die neuronalen Grundlagen affektiver Präferenzentscheidungen. Hierfür werden wir bestimmen, wann und wo im Gehirn stattfindende affektive Inhalte kodierende neuronale Aktivität Präferenzentscheidungen bestimmt. Zusammengefasst wird diese Forschung eine systematische und umfassende Beschreibung des zweistufigen Prozesses geben, der affektive Stimuli mit Entscheidungsverhalten durch die neuronale Repräsentation affektiver Inhalte verbindet. Dies wird zu einem tieferen Verständnis der neuronalen Mechanismen, die affektive Entscheidungen und Verhalten unterliegen, beitragen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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