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Begriffswandel religionsbezogener Terminologie vom traditionellen zum modernen Chinesisch, 1890-1949

Fachliche Zuordnung Asienbezogene Wissenschaften
Religionswissenschaft und Judaistik
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 446620985
 
Das historisch-semantisch ausgerichtete Projekt untersucht den Bedeutungswandel chinesischen religionsbezogenen Vokabulars mit seiner Wirkung auf den heutigen Gebrauch in Diskursen zu Religion bzw. zongjiao. Es geht von der linguistischen Ambiguität und Vielschichtigkeit sprachlicher Äußerungen aus, deren Bedeutungen sich im Gebrauch immer neu verschieben und im Fall des modernen chinesischen Vokabulars zu Religion von der Begegnung mit dem Westen und Adaption westlicher Semantiken einerseits und älteren Bedeutungsschichten der pluralen chinesischen Religionsgeschichte andererseits geprägt sind.Die Teilprojekte untersuchen Schlüsselbegriffe im semantischen Feld zu Religion, um zu verstehen, (1) inwieweit – abhängig von verschiedenen Gebrauchskontexten – modernes religionsbezogenes Vokabular ältere Terminologie ersetzt oder eher hybride und ambige ("glokale") Weisen des Redens und „Denkens über Religion" geschaffen hat oder aber vormodernes Vokabular kontextuelle Eigenständigkeit bewahrt hat (Resilienz); (2) durch welche Träger (Diskursgemeinschaften), Transferkanäle und diskursive Ereignisse im Westen geprägtes Vokabular in die moderne chinesische Lexik gelangte. Das Projekt untersucht somit einerseits Prozesse begrifflichen Wandels und semantischer Aneignungen im Feld chinesischer religiöser Terminologie und Diskurse. Andererseits zielt es darauf ab, Rolle und Wandel religionsbezogenen Vokabulars in Wechselwirkung mit Modernisierungsprozessen und -diskursen in Ostasien zu verstehen. Semantische Begriffsanalyse wird so mit kontextualisierender Diskursanalyse kombiniert.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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