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Minimal-invasive Versorgung von Verletzungen des vorderen Beckenringes: Biomechanischer Vergleich fünf verschiedener Stabilisierungsoptionen

Fachliche Zuordnung Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie
Förderung Förderung von 2020 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 446641912
 
Verletzungen des Beckenrings sind schwerwiegende Verletzungen, die häufig eine operative Stabilisierung erfordern. Ein gängiger operativer Zugangsweg zum vorderen Beckenring ist der modifizierte Stoppa-Zugang. Dieser stellt ein nicht unerhebliches Weichteiltrauma dar, da zur Visualisierung der knöchernen Strukturen die Bauchmuskulatur partiell vom oberen Schambeinast abgelöst werden muss. Zugangsbedingte Komplikationen treten beim Stoppa-Zugang in bis zu 20% der Fälle auf. Aus anderen chirurgischen Disziplinen ist bekannt, dass durch minimal-invasive Zugangswege die zugangsbedingten Komplikationen nachweislich gesenkt werden können.Die stabilste Versorgung am vorderen Beckenring ist die Plattenosteosynthese, welche einen offenen chirurgischen Zugang erfordert. Kürzlich haben wir einen endoskopischen Zugang für die Plattenosteosynthese an der Symphyse präsentiert und die ersten Patienten entsprechend versorgt. Das häufigste minimal-invasive Verfahren ist der Fixateur externe, der in der Regel als Notfallmaßnahme zur Anwendung kommt. Andere minimal-invasive Verfahren, die als Fallberichte bei chronischen Instabilitäten der Symphyse beschrieben wurden, sind dynamische Stabilisierungstechniken mittels Fadenankern, die aus der Kreuzband- oder Schulterchirurgie bekannt sind. Über die biomechanische Stabilität dieser Techniken bei akuten Verletzungen ist nichts bekannt.Ziel dieses Vorhabens ist der Vergleich fünf verschiedener Stabilisierungstechniken an der Symphyse hinsichtlich ihrer biomechanischen Stabilität. Dabei sollen vier minimal-invasive Techniken mit dem Goldstandard Plattenosteosynthese verglichen werden. Getestet werden 1. Die Plattenosteosynthese, 2. der Fixateur externe, 3. der Fixateur interne, 4. die Suture-button-Fixierung und 5. die Suture-bridge-Fixierung. Die Untersuchungen werden an biomechanisch validierten Beckenmodellen durchgeführt. Neben statischen Tests zur maximalen Belastbarkeit sind dabei vor allem dynamisch-zyklische Untersuchungen vorgesehen, die den menschlichen Gang über eine Dauer von 6 Wochen simulieren. Getestet wird die maximale Dislokation der Symphyse nach der entsprechenden Messdauer.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich Dag Wulsten
 
 

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