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Die Rolle biotischer Wechselwirkungen als Einflussfaktoren auf die Artenvielfalt von Pflanzen auf Inseln

Antragstellerin Dr. Amanda Taylor
Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Pflanzen und Ökosysteme
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 447332176
 
Biotische Wechselwirkungen gehören zu den wichtigsten Faktoren bei der Entstehung von Artengemeinschschaften und sind grundlegend für die Aufrechterhaltung von Artenvielfalt. Trotzdem wird meist angenommen, dass biotische Wechselwirkungen auf großen räumlichen und zeitlichen Skalen dem stärkeren Einfluss bioklimatischer und biogeographischer Faktoren unterliegen und als Treiber globaler Biodiversitätsmuster eine untergeordnete Rolle spielen. Hier möchte ich dieses Konzept in Frage stellen und untersuchen inwieweit biotische Wechselwirkungen tatsächlich über die lokalen Maßstäbe hinaus wichtige Treiber von Biodiversität sind. Anhand von Inseln als Modellsystem und Orchideen, ihren Bestäuber und Orchideen-Mykorrhizapilzen als interagierenden Modellgruppen sollen folgende Forschungsfragen beantwortet werden: i) Können biotische Wechselwirkungen die Orchideenvielfalt auf Inseln vorhersagen und ist dieser Effekt vergleichbar mit abiotischen und biogeographischen Faktoren (z. B. Flächengröße, Inselisolation, Klima)? ii) Sind Wechselwirkungen zwischen Orchideen und Mykorrhizapilzen auf Inseln relativ zum Festland unspezifischer, und interagieren diese Orchideen mit einer ähnlichen Zusammensetzung von Mykorrhizapilzen wie auf dem Festland? iii) Wie werden biotische Wechselwirkungen durch Umweltfaktoren, die die Pflanzenbesiedlung auf Inseln weiter einschränken können, beeinflusst? Anhand einer Kombination von regionalen Checklisten für weltweit über 27.000 Orchideenarten, ausgelesen aus unserer Datenbank Global Inventory of Floras & Traits (GIFT, gift.uni-goettingen.de), Feldstudien und literaturbasierten Datenrecherchen, wird eine einzigartige Wechselwirkungsdatenbank erstellt, die es erlaubt zu ermitteln, ob biotische Wechselwirkungen die Orchideenkolonisation von Inseln limitieren. Ich werde dies unter Verwendung moderner statitischer Verfahren wie gemischte Modelle und Netzweranalysen testen. Die erwarteten Ergebnisse dieser Forschung werden zu einem verbesserten Verständnis der Mechanismen, die der Entstehung von Inselfloren zugrunde liegen, führen und werden Aufschluss über die allgemeine Bedeutung biotischer Wechselwirkungen für großräumige Artverbreitungsmuster geben.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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