Entschlüsselung der Rolle von Oligodendrozyten in der Pathogenese der Alzheimer-Erkrankung

• Antragstellerin: Dr. Sarah Jaekel
• Fachliche Zuordnung: Molekulare und zelluläre Neurologie und Neuropathologie
• Förderung: Förderung seit 2021
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 447473440

Die Entwicklung der Alzheimer-Erkrankung und die kortikale Myelinisierung korrelieren invers miteinander, spät myelinisierende Hirnregionen werden früh von der Pathologie betroffen und umgekehrt. Diese zentrale Beobachtung der Braaks wurde bisher nur unzureichend untersucht und legt die Grundlage zur Annahme dass Oligodendrozyten, die myelinisierenden Zellen des zentralen Nervensystems, eine aktive Rolle in der Alzheimer-Pathogenese spielen. Bisher wurde Morbus Alzheimer hauptsächlich als neuronale Erkrankung gesehen, es gibt aber zunehmend Hinweise darauf, dass die beobachtete Veränderung der Oligodendrozyten mehr als nur ein Nebeneffekt ist. Meine zuletzt veröffentlichte und vorbereitende Arbeit über die Heterogenität von Oligodendrozyten deutet darauf hin, dass es funktionale Unterschiede zwischen den einzelnen Oligodendrozyten-Ausprägungen gibt und dass deren ungleiche Verteilung die unterschiedliche Anfälligkeit zur Alzheimer-Erkrankung verschiedener Gehirnareale erklären kann. Diese Hypothese bildet den Kern meines Forschungsvorhabens und wird unter Verwendung von moderner Verfahren zur RNS-Sequenzierung einzelner Zellkerne, sowie in vitro und in vivo-Modellen näher ergründet.Dieses innovative und multidisziplinäre Projekt wird zum ersten mal funktionale Umterschiede der einzelnen Oligodendrozyten-Ausprägungen aufdecken und darstellen, wie eine Verschiebung dieser zur Alzheimer-Erkrankung beitragen kann. Es wird innerhalb einer international führenden Forschunggemeinschaft am Institut für Schlaganfall und Demenzforschung in München in Kollaboration mit international angesehenen Gruppen aus dem Alzheimer- und Oligodendrozytenfeld durchgeführt und wird mir den Weg dazu ebnen, mich als unabhängiger Gruppenleiter in diesem Bereich zu etablieren.

• DFG-Verfahren: Emmy Noether-Nachwuchsgruppen