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Fragensequenzen im Coaching

Fachliche Zuordnung Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 447538923
 
Projektkontext: Fragen sind von zentraler Bedeutung in helfenden Berufen. Das geplante Projekt analysiert Fragepraktiken in systemisch-lösungsorientiertem berufsbezogenem Coaching. Coaching beruht auf der Interaktion von Coach und Klient*in, es behandelt berufsbezogene Probleme und zielt dabei auf Veränderung bei Klient*innen. Theoretische Modelle beschreiben Veränderung qua spezifischer Entwicklungsphasen, die Klient*innen durchlaufen, diese sind jedoch nicht beobachtbar. Beobachtbar ist aber die sequenziell organisierte Coaching-Interaktion und ihre Entwicklung im Coachingprozess – hier garantieren sequenzielle Relationen zwischen turns die Entwicklung neuer Erfahrungen und damit die Veränderung über erfolgreiche Coachingprozesse hinweg.Obwohl Coaching in der westlichen Welt signifikant an Bedeutung zunimmt, ist seine wissenschaftliche Fundierung immer noch mangelhaft. Die Untersuchung von Fragesequenzen als wesentliche Interventionspraktik stellt dabei eine zentrale Forschungslücke dar.Forschungsfragen und -ziele: Untersucht wird, welche Typen von Fragesequenzen – i.e. Fragen des Coaches, Antwort der Klient*innen und Folgereaktionen – treten in Coachingprozessen auf. Was sind ihre coachingspezifischen Funktionen? Wie häufig kommen die verschiedenen Typen vor und wie ist der Zusammenhang zwischen ihrer Häufigkeit und ihrer lokalen und globalen Wirksamkeit? Ziel des Projekts ist die Entwicklung einer coachingspezifischen Typologie von Fragesequenzen und die Untersuchung ihrer Veränderungspotenziale. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der 3. Sequenzposition, also der Reaktion des Coaches auf die Antwort der Klient*in, in Bezug auf den systemisch-lösungsorientierten Coaching-Agenda sowie dem Verhältnis von 3. Position und globaler Wirksamkeit, definiert als Zielerreichung.Methodik: Daten der Untersuchung bilden authentische videografierte und linguistisch transkribierte systemisch-lösungsorientierte Coachingprozesse. In einem mixed-methods Forschungsdesign werden qualitative linguistische (Konversationsanalyse, Gesprächsanalyse) und qualitative/quantitative psychologische Methoden (Qualitative Inhaltsanalyse, Deskriptive Statistik) kombiniert.Innovation: Das Projekt dient der Förderung der Coaching-Prozessforschung. Es ergänzt das Verständnis von Fragen als zentraler Interventionspraktik in helfenden Professionen um das Format Coaching. Darüber hinaus werden durch den interdisziplinären Ansatz und das mixed-methods Forschungsdesign neue methodologische Grundlagen geschaffen. Die Datenerhebung in Österreich, Deutschland und der Schweiz erfasst dabei den gesamten deutschsprachigen Coaching-Markt.Projektmitarbeiter*innen: Das internationale Forschungsteam besteht aus zwei Linguist*innen (Eva-Maria Graf, Österreich, Thomas Spranz-Fogasy, Deutschland) und einem Psychologen (Hansjörg Künzli, Schweiz). Graf und Künzli sind zudem ausgebildete Coaches.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Österreich, Schweiz
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner Professorin Dr. Eva Maria Graf; Professor Dr. Hansjörg Künzli
 
 

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