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Relevanz der sympathischen Innervation und des myokardialen Substrates für die Entstehung von ventrikulären Herzrhythmusstörungen bei Patienten mit nicht ischämischer Kardiomyopathie

Antragstellerin Dr. Christiane Jungen
Fachliche Zuordnung Kardiologie, Angiologie
Förderung Förderung von 2020 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 447558597
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Innerhalb der Förderperiode konnte die Antragstellerin neue Erkenntnisse über den Einfluss der sympathischen Innervation auf die Entstehung von ventrikulären Arrhythmien (VA) in Patienten mit nicht-ischämischer Kardiomyopathie (NICM) gewinnen. Die Analyse der globalen und regionalen sympathischen Innervation mittels nuklearmedizinischem 123I-MIBG Imaging, der myokardialen Narbe mittels late-gadolinium-enhancement (LGE) im kardialen MRT, der endomyokardialen Spannung im interventionellen Mapping und von VA-relevantem Substrat in der Katheterablation und deren Relation ergab folgende Ergebnisse: (1) Es konnte das erste Mal gezeigt werden, dass die globale kardiale sympathische Denervation mit der gewichteten unipolaren Spannung als Surrogatparameter für diffuse kardiale Fibrose korreliert. Darüber hinaus wurde ein Unterschied in regionaler Fibrose und sympathischer Denervation bei Patienten mit inferolateralem im Vergleich zu anteroseptalem Substrat festgestellt: In Patienten mit inferolateralem Substrat stimmten die Bereiche des VA-relevanten Substrates, regionaler Fibrose und regionaler sympathischer Denervation überein, wohingegen bei Patienten mit anteroseptalem Substrat die VA-relevanten Bereiche nicht mit lokaler Fibrose und Denervation übereinstimmten. Dieses Ungleichgewicht und die anteroseptal erhaltene Innervation könnte mit ein Grund für die höheren Rezidivraten bei der Katheterablation des anteroseptalen Substrat sein. (2) Des Weiteren konnte gezeigt werden, dass bei NICM Patienten, welche kein LGE im kardialen MRT aufweisen, die Ausdehnung der regionalen Denervation relevant für das Auftreten von VA ist. Bei diesen Patienten zeigte sich, dass eine regionale Denervation von ≥7 Segmenten mit dem Auftreten von VA im weiteren Krankheitsverlauf korreliert. Dieser Zusammenhang bestand nicht bei NICM Patienten, welche LGE im kardialen MRT aufwiesen. Zusammenfassend konnte in dem geförderten Forschungsprojekt das erste Mal die Relation der globalen Denervation zu Fibrose, die Relevanz der Lokalisation der Denervation und ein Zusammenhang zwischen Ausdehnung der regionalen Denervation und der Auftretenswahrscheinlichkeit von VA im weiteren Krankheitsverlauf bei NICM Patienten gezeigt werden. Mithilfe dieser Ergebnisse könnte eine verbesserte Risikostratifizierung bei NICM Patienten durchgeführt werden. Dadurch können therapeutische Entscheidungen optimiert und eine personalisiertere Patientenversorgung in der klinischen Routine etabliert werden.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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