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Schön integriert? Die Wahrnehmung physischer Attraktivität und ihre Folgen für die Integration von Personen mit Migrationshintergrund

Antragstellerinnen / Antragsteller Dr. Johanna Gereke, Ph.D.; Professor Dr. Reinhard Schunck
Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 447581390
 
In vielen europäischen Ländern sind in den vergangen Jahren Bevölkerungsanteile mit Migrationshintergrund stark gewachsen. Vor diesem Hintergrund ist die Frage nach der Integration von Personen mit Migrationshintergrund von großer gesellschaftlicher Bedeutung. Bisherige Forschungsarbeiten konzentrieren sich entweder auf Bedingungen in den Aufnahmeländern, wie den politischen oder wohlfahrtsstaatlichen Kontext, oder auf individuelle Faktoren wie Bildungsniveau, Sprachkenntnisse und Sozialkapital, um unterschiedlichen Integrationserfolg zu erklären. Vollkommen unbeachtet von der bisherigen Forschung ist die Rolle wahrgenommener physischer Attraktivität im Integrationsprozess. Ziel des Projekts ist es daher, die Ursachen und Folgen der Wahrnehmung physischer Attraktivität im Kontext der Integration von Personen mit Migrationshintergrund zu untersuchen. Physische Attraktivität ist eine wichtige Determinante für Lebenschancen, weil attraktive Menschen im Allgemeinen von ihrer Umwelt vorteilhaft behandelt werden. Die Wahrnehmung physischer Attraktivität kann jedoch selbst durch ethnische Grenzen und kulturelle Distanz beeinflusst werden, so dass Mitglieder einer Outgroup möglicherweise als weniger attraktiv wahrgenommen werden. Da physische Attraktivität sich also einerseits auf den Integrationsprozess auswirken kann, andererseits selbst Gegenstand eines sozialen Konstruktionsprozesses ist, verfolgt dieses Projekt zwei zentrale Ziele: (I) den Zusammenhang zwischen physischer Attraktivität und der (Arbeitsmarkt)Integration von Personen mit Migrationshintergrund zu untersuchen und(II) zu verstehen, wie die Wahrnehmung physischer Attraktivität durch ethnische Grenzziehungen und kulturelle Distanz beeinflusst wird. Zur Beantwortung der im Projekt aufgeworfenen Fragen, werden verschiedene quantitative Forschungsmethoden kombiniert: Um die Folgen physischer Attraktivität für die Integration von Personen mit Migrationshintergrund zu untersuchen, werden a) bestehende Umfragedaten analysiert, die die Bewertung der Attraktivität der Befragten durch die Interviewer einschließen, b) eine eigene Erhebung mit Faktoriellem Survey sowie c) ein Feldexperiment auf dem Arbeitsmarkt (Korrespondenzstudie) durchgeführt. Bei den experimentellen Studien werden Signale der Ethnizität und Attraktivität manipuliert. Um zu untersuchen, wie die Attraktivitätswahrnehmung durch ethnische Grenzziehungen und kulturelle Distanz beeinflusst wird, werden a) Sekundäranalysen durchgeführt sowie b) ein weiterer Faktorieller Survey erhoben, bei dem Signale der Ethnizität manipuliert werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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