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Die Untersuchung von Veränderungsmechanismen in Trauma-fokussierten Interventionen für traumatisierte minderjährige Geflüchtete

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung in 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 447787115
 
Minderjährige Geflüchtete erleben vor, während und nach ihrer Flucht eine Vielzahl von traumatischen Ereignissen, weshalb sie eine besonders vulnerable Population für die Entwicklung von Traumafolgestörungen wie die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) oder Depression darstellen. Zahlreiche Studien haben bereits untersucht wie diese Störungen bei traumatisierten Kindern und Jugendlichen erfolgreich behandelt werden können und einige Studien haben bereits die Wirksamkeit der Interventionen bei minderjährigen Geflüchteten betrachtet. Eine bedeutsame Forschungslücke besteht jedoch bezüglich der Prädiktoren (Moderatoren) für die Symptomreduktion und der Wirkfaktoren (Mediatoren) dieser Einzel- und Gruppeninterventionen. Man weiß zwar, welche Interventionen wirken, aber nicht wie genau diese wirken. Daher zielt dieser Stipendiums-Antrag darauf ab, die potenziellen Moderatoren und Mediatoren einer evidenzbasierten, traumafokussierten Gruppenintervention für traumatisierte minderjährige Geflüchtete zu untersuchen. In der ersten Forschungsfrage werde ich einige grundlegende Moderatoren für die Symptomreduktion von PTBS und Depression untersuchen. Neben der Psychopathologie werden sogenannte „Post-Migrations-Stressoren“ (z.B. Trennung von der Familie, Diskrimination), soziodemografische Faktoren und die Funktionsfähigkeit im Alltag betrachtet. In der zweiten Forschungsfrage wird die Depression als Mediator für die Veränderungen der PTBS untersucht. Diese Fragestellungen werde ich im Rahmen des European Horizon 2020 Projekts „RefugeesWellSchool“ an der Universität Gent mit Prof. Dr. Ilse Derluyn als Projektleiterin untersuchen. Das Projekt hat zum Ziel, die Rolle von präventiven, schul-basierten Interventionen zur Förderung der psychischen Gesundheit von geflüchteten und migrierten Jugendlichen zu evaluieren, sowie diese Interventionen erfolgreich in unterschiedlichen Bildungsumfeldern innerhalb verschiedener europäischer Länder zu implementieren. Die Forschungsergebnisse dieses Stipendium-Antrages können wichtige Implikationen für die Entwicklung, Evaluation und Dissemination von traumafokussierten Interventionen liefern. Des Weiteren können sie Praktikern auch bei der künftigen Durchführung von traumafokussierten Interventionen als Leitfaden dienen, da die Ergebnisse die wichtige Frage klären könnten, auf welche individuellen Faktoren bei der Durchführung einer traumafokussierten Intervention der Schwerpunkt gelegt werden sollte.Auf persönlicher Ebene wird mir das Stipendium an der Universität Gent helfen, mein Wissen über die psychische Gesundheit von Geflüchteten und traumafokussierte Interventionen zu erweitern, meine methodischen Fähigkeiten zu verbessern und Möglichkeiten für zukünftige Projekte und Kooperationen zu schaffen. Darüber hinaus wird mir das Stipendium ein breites Portfolio an Fähigkeiten vermitteln, um eine erfolgreiche Forschungskarriere in Deutschland zu verfolgen und Mittel für eigene Forschungsprojekte zu akquirieren.
DFG-Verfahren WBP Stipendium
Internationaler Bezug Belgien
 
 

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