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Emotionen unter extremen Bedingungen. Gefühlswelten in Polen unter deutscher Besatzung, 1939-1945

Antragstellerin Dr. Katarzyna Woniak
Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 448792852
 
Ziel des Projektes ist es, die Gefühlswelt der Bevölkerung Polens unter deutscher Besatzung während des Zweiten Weltkrieges zu untersuchen. Die Wahl des Themas ist dem Befund der historischen Forschung geschuldet, dass die Besatzungsgeschichte aus emotions- und biographiegeschichtlicher Perspektive bisher nicht untersucht wurde. In diesem Forschungsvorhaben soll die Hypothese geprüft werden, dass die EinwohnerInnen des besetzten Polen die Fremdherrschaft auf unterschiedliche Art und Weise wahrnahmen und spezifische, mit der eigenen Situation verbundene, Betrachtungsweisen entwickelten. Das Projekt soll ergründen, unter welchen politischen und sozialen Umständen bestimmte Gefühle dominierten und welche Handlungen aus ihnen resultierten. Die Quellengrundlage bilden hauptsächlich private Korrespondenzen, die individuelle Formen der mentalen Auseinandersetzung mit der Besatzung wiederspiegeln und es ermöglichen, die variierenden Emotionen aus zeitgenössischer Perspektive zu erfassen. Bislang haben sie in der emotionshistorischen Analyse kaum eine Rolle gespielt. Die umfassende Untersuchung dieser Emotionen verspricht tiefe Einblicke in die Gesellschaften unter der NS-Besatzung in den Jahren 1939-1945. Ausgehend vom Konzept der Mediävistin Barbara H. Rosenwein kann die "besetzte" Gemeinschaft in dieser Zeitspanne als "emotional community" aufgefasst werden. In diesem Sinne ermöglicht eine emotionsgeschichtliche Analyse neue Erkenntnisse über die Besatzungszeit zu gewinnen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Frankreich, Polen
 
 

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