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Internationale Mobilität als Strategie und Ergebnis im nationalen Exzellenzwettbewerb

Antragstellerinnen / Antragsteller Professor Dr. Guido Bünstorf; Dr. Anne Otto, Ph.D.
Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 447967785
 
Das geplante Vorhaben untersucht Zusammenhänge zwischen dem Wettbewerb der Universitäten um Exzellenzförderung einerseits und der Internationalisierung des Arbeitsmarkt- und Drittmittelwettbewerbs unter Wissenschaftler:innen andererseits. Ausgangspunkt der geplanten Arbeiten ist die Vermutung, dass eine durch das Ringen um Exzellenzmittel verstärkte internationale Wettbewerbspositionierung einer Universität auch eine Internationalisierung der Wettbewerbspositionierung ihrer Wissenschaftler:innen bewirkt. Mittels Individualdaten soll empirisch analysiert werden, wie sich der Erfolg von Universitäten in der Exzellenzinitiative und –strategie auf die internationale Mobilität und die internationalen Drittmittelaktivitäten ihrer Promovierten ausgewirkt hat. Dabei werden die verschiedenen Phasen und Linien der Exzellenzförderung gesondert betrachtet, zudem wird nach Zielländern und –Universitäten sowie zwischen Promovierten mit Geburtsort innerhalb oder außerhalb Deutschlands unterschieden. Für die Gewinnung wissenschaftlichen Personals aus dem Ausland durch deutsche Universitäten soll herausgearbeitet werden, inwieweit sie als Effekt der Exzellenzförderung oder als Teil der universitären Wettbewerbsstrategien im Exzellenzwettbewerb verstanden werden kann. Konzeptionell wird damit die bislang wenig beachtete Bedeutung des individuellen Wettbewerbserfolgs für die Dynamik des organisationalen Wettbewerbs beleuchtet. Der mit der Exzellenzförderung verbundene Ressourcenzufluss erlaubte es den geförderten Universitäten, neues wissenschaftliches Personal aus dem Ausland anzuwerben. Zugleich konnten die Universitäten durch die Einstellung internationaler Wissenschaftler:innen ihre Exzellenzorientierung signalisieren, insbesondere wenn diese zuvor an reputationsstarken Universitäten tätig waren oder hohe individuelle Sichtbarkeit besaßen. Um die Bedeutung der strategischen Rekrutierung aus dem Ausland zu erfassen, soll empirisch untersucht werden, wie sich reputationswirksame Eigenschaften der rekrutierten Wissenschaftler:innen vor, während und ggf. nach dem Ende der Exzellenzförderung der jeweiligen Universität unterscheiden. Ein neu aufzubauendes Internationales Panel Promovierter als Datengrundlage macht länderübergreifend harmonisierte Daten zu Promovierten aus sechs für Deutschland wichtigen Promotionsländern (Österreich, Schweiz, Frankreich, Niederlande, Großbritannien, USA) verfügbar. Schließlich sollen auf Verfahren des Natural Language Processing beruhende Neuheits- und Ähnlichkeitsmaße genutzt werden, um inhaltliche Auswirkungen der internationalen Mobilität von Wissenschaftler:innen auf die Forschungsaktivitäten von Universitäten zu analysieren. Diese stellen aus der Gesamtperspektive des deutschen Hochschulsystems eine zentrale Folgewirkung des Exzellenzwettbewerbs dar.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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