3G. Positionen der dritten Generation nach Zweitem Weltkrieg und Shoah in Literatur und Künsten der Gegenwart
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Das wissenschaftliche Netzwerk widmete sich der transdisziplinären Analyse und Interpretation von literarischen sowie bild-, film- und performancekünstlerischen Werken der dritten Generation (3G) nach Zweitem Weltkrieg und Shoah. Enkel*innen einstiger Opfer, Täter*innen und Zuschauer*innen des Nationalsozialismus positionieren sich in ihren Werken auf eine von vorhergehenden Generationen deutlich unterschiedene Weise sowohl im Verhältnis zur Erinnerung und Darstellung der Shoah und des Weltkriegs als auch zur aktuellen Gegenwart: In Hinblick auf die Vergangenheit dominiert im Schaffen der dritten Generation ein Bewusstsein der Medialität von Erinnerung, das selbstreflexiv ausgestellt wird, während die Erinnerungsarbeit häufig mit zeitgenössischen Konflikten enggeführt und so auf die eigene Gegenwart bezogen wird. Die Spezifika des literarischen und künstlerischen Erinnerungshandelns der dritten Generation wurden während der vierjährigen Förderzeit des Netzwerks sowohl mit Blick auf einzelne repräsentative Werke als auch in Hinblick auf deren Zusammenwirken als diskursive Formation – eben als ein generationenspezifisches Erinnerungshandeln – herausgearbeitet. Die Ergebnisse der insgesamt sechs Arbeitstreffen wurden in einem Themenheft des Jahrbuchs für europäisch-jüdische Literaturstudien (2023) sowie in zahlreichen Einzelstudien publiziert. Neben der wissenschaftlichen Arbeit widmete sich das Netzwerk auch dem Wissens- und Ideentransfer zwischen wissenschaftlichem, literarischem, publizistischem, künstlerischem und kuratorischem Arbeiten und organisierte in Kooperationen mit außeruniversitären Kulturinstitutionen ein Begleitprogramm sowie ein Abschlusssymposium mit Lesungen, Filmscreenings und Podiumsdiskussionen.
