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Von der Kura-Araxes-Kultur zu den den frühen Kurganen. Untersuchungen zu den sozialen und kulturellen Veränderungen während des 3. Jahrtausends v. Chr. im Kura-Tal (Georgien und Aserbaidschan). Umwelt, Ernährung, Chronologie

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 449507523
 
Das KUR(A)GAN Projekt untersucht die radikalen Änderungen in der Sozialordnung, Wirtschaft, den kulturellen Werten und Lebensweisen während des 3. Jahrtausends v.u.Z. im Südkaukasus. Während einer kurzen Zeitspanne wurde die Stabilität eines nicht-hierarchischen Sozialmodells durch eine Gesellschaft (die sog. Frühkurgangesellschaft) mit deutlichen vertikalen sozialen Unterschieden und Häuptlingen ersetzt. Die sog. "Kura Araxes-Kultur", die im Südkaukasus um 3400 v. u.Z. entstand, war Haushalt-orientiert und durch horizontale Verwandtschaftsbeziehungen gekennzeichnet. Ihre egalitäre Ideologie repräsentierte für etwa ein Jahrtausend die Kura Araxes Gemeinschaften im Südkaukasus. Warum verschwanden die Kura Araxes-Gemeinschaften und ihr Sozialmodell um 2600 v.u.Z, und wurden durch hierarchische Gesellschaften mit einer stärker mobilen Lebensweise und der Errichtung von großen Grabhügeln (Kurganen) ersetzt? Um diese Frage zu beantworten und den Systemwechsel im Südkaukasus zu untersuchen, werden in diesem interdisziplinären Projekt Forschungen auf unterschiedlichen Skalen durchgeführt. Ausgrabungen in Siedlungen und Grabhügeln werden mit up to date Untersuchungen der Dendroklimatologie, Archäozoologie, und Archäobotanik kombiniert. Ziel ist es, neue Daten für den Zeitraum des Übergangs von Kura-Araxes und früher Kurgankultur zu generieren. Der Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung von umwelt- und klimarelevanten Archiven. Insbesondere wird erstmals im Südkaukasus eine unabhängige Klimakurve für die Mitte des 3. Jahrtausends auf der Basis der Holzfunde aus Martqopi, Bedeni und Anananauri angestrebt. Eine große Serie von AMS-Daten auf der Grundlage alter Grabungsbefunde sowie neuer Ausgrabungen wird die Chronologie auf eine solide Grundlage stellen. Der geographische Fokus der Forschungen liegt in Georgien und Aserbaidschan, wo das deutsch-französische Forschungsteam mit den örtlichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eng zusammenarbeiten wird. Das weitere Einzugsgebiet des Kuratals ist der geographische Fokus in dem alle Fundstellen die hier untersucht werden, liegen. Im Flachland sind dies Tsikhia Gora und Doghlauri, Hasansu und Uzun Rama, entlang von Alazani und Qaraçay werden Kurgane und die Siedlung Qaraçinar untersucht. Schließlich werden auf dem Tsalkaplateau Ausgrabungen in Kurganen und umweltrelevante Forschungen durchgeführt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Frankreich
Kooperationspartner Dr. Giulio Palumbi
 
 

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