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Rationalität als pragmatische Weltklugheit: Kants Anthropologie und die modernen Sozialwissenschaften

Fachliche Zuordnung Praktische Philosophie
Geschichte der Philosophie
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 449581114
 
Das vorliegende Projekt befasst sich mit der Frage, inwiefern die gegenwärtigen Sozialwissenschaften von Kants Standpunkt ausgehen und insbesondere von seinen um das Konzept der pragmatischen Vernunft gruppierten Begriffen und Positionen profitieren können. In zwei Kernbereichen – denjenigen der Politikwissenschaft und der Soziologie – zielt das Projekt auf eine entsprechende interdisziplinäre Untersuchung ab. Das Hauptziel besteht in der Beantwortung der Frage nach der Anschlussfähigkeit von Kants anthropologischer Konzeption der pragmatischen Rationalität für aktuelle Debatten in der Soziologie und Politikwissenschaft sowie nach Kants möglichen Beiträgen zur weiteren Entwicklung dieser Wissenschaften. Dieses Ziel setzt zwei zusätzliche, untergeordnete Aufgaben, die sich in den ersten zwei Teilen des Projektes widerspiegeln. Im ersten Teil gilt es zu klären, welche sozialen und politischen Elemente Kants Anthropologie beinhaltet und inwiefern sie aus der Perspektive der modernen Sozialwissenschaften wissenschaftlich ernst zu nehmende Gehalte bietet. Im zweiten Teil sollen die Richtungen der bisherigen soziologischen und politologischen Rezeption Kants – primär aus der Perspektive anthropologischer Fragestellungen – behandelt werden, um die Präsenz oder auch Abwesenheit von Kants zentralen Ideen in der Entwicklung dieser Disziplinen festzustellen. Im dritten Teil des Projektes werden dann die Relevanz und das Potenzial von Kants Anthropologie, ausgehend vom Kernkonzept der pragmatischen Vernunft in seinen Verbindungen zu Kantischen Annahmen über die „gesellige Ungeselligkeit“ des Menschen, seine Entwicklungsfähigkeit sowie über die Beziehung von Selbstbewusstsein, Vernunftentwicklung, Erziehung, soziale Interaktion und Gesellschaftsstruktur, in der gegenwärtigen Soziologie und Politikwissenschaft untersucht bzw. ausgelotet. In demselben Kontext soll auch versucht werden, eine Kantische Antwort auf die Frage nach der Beziehung zwischen soziologischer/politologischer Theorie und Empirie der Rationalität in sozialen oder politischen Kontexten zu finden.Als Hauptergebnis des Projektes sollen zwei Monografien zu jeweiligen Themen der Teilprojekte sowie ein Sammelband zu den zentralen Aspekten des Projektthemas erscheinen. Ein großer Teil der Sammelbandbeiträge wird aus dem Kreis der Kooperationspartner beigesteuert. Die Konzeption des Bandes wird gemeinsam mit den externen Beiträgern auf den Workshops verfeinert.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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