Untersuchung des Richtverhaltens unterschiedlich einsatzgehärteter gekerbter Wellen

• Antragsteller: Professor Dr.-Ing. Thomas Niendorf; Dr.-Ing. Wolfgang Zinn
• Fachliche Zuordnung: Metallurgische, thermische und thermomechanische Behandlung von Werkstoffen ; Mechanische Eigenschaften von metallischen Werkstoffen und ihre mikrostrukturellen Ursachen
• Förderung: Förderung seit 2021
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 449630844

Ziel des beantragten Vorhabens ist die Transferierung von innerhalb eines abgeschlossenen, grundlegenden Forschungsprojekts gewonnenen Erkenntnissen in die Gestaltung industrieller Richtprozesse. Die für die Hersteller von Antriebskomponenten typischen, vergleichsweise kleinen Richtwege beschränken die für eine Richtoperation notwendigen Plastifizierungen auf solche Bereiche, bei denen überhöhte Lastspannungen und gleichartige initiale Eigenspannungen auf niedrige Fließgrenzen treffen. Oft reicht eine lokale Plastifizierung bereits aus, um den gewünschten Richteffekt zu erzielen. Dabei werden die lokal vorliegenden Lastspannungen maßgeblich von den bei realen Bauteilen konstruktiv notwendigen Kerben und Absätzen sowie Materialstärken bestimmt. Die initialen Randschichteigenschaften wie der Eigenspannungszustand, die Verteilung eventuell verbliebenen Restaustenits oder auch das Vorhandensein einer Randschichtschädigung ergeben sich zwangsläufig aus der Wärmebehandlung. Es existieren bereits einige voneinander losgelöste Erkenntnisse bezüglich des Richtverhaltens einsatzgehärteter oder gekerbter Bauteile. Eine umfassende Bewertung, die die einzelnen Einflussfaktoren direkt mit dem Richtergebnis verknüpfen, soll in diesem Projekt ermöglicht werden. Ziel ist es zunächst, die Einflusscharakteristik verschiedener Faktoren zu analysieren um ein Prozessverständnis für die jeweils individuell ablaufenden Plastifizierungen, Restaustenitumwandlungen und somit abschließend vorliegenden Eigenspannungszustände zu gewinnen. Anschließend werden die gewonnenen Erkenntnisse auf die Richtsituation des Projektpartners übertragen.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen (Transferprojekt)
• Anwendungspartner: Volkswagen AG