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Randomisierte Evaluation der Natrium-Dialysat-Konzentration auf kardiovaskuläre Ereignisse

Antragstellerin Dr. Jule Pinter
Fachliche Zuordnung Nephrologie
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 449742175
 
Hintergrund und Zielsetzung: Die Anzahl der chronischen Hämodialysepatienten wird sich bei steigender Inzidenz der chronischen Niereninsuffizienz bis 2030 weltweit verdoppeln. Der plötzliche Herztod führt zum Tod in einem Viertel der Fälle. Diesemtreten die linksventrikuläre Hypertrophie und die arterielle Gefäßsteifigkeit, bedingt durch Natriumretention und chronische Überwässerung voran. Assoziationen zwischen Natrium und dem Patientenüberleben sind heterogen, sodass die Einstellung der Standard-Natriumkonzentration im Dialysat abhängig von lokaler Praxis schwankt. Während die einen eine rapide Reduktion empfehlen, entgegnen andere die gängige Praxis zu erhalten. Die weltweite RESOLVE (Randomized Evaluation of dialysate SOdium on Vascular Events) Studie, an der über acht Länder unter australischer Federführung teilnehmen, soll klären, ob eine Standard-Dialysat-Natriumkonzentration von 137 mmol/l verglichen mit 140 mmol/l kardiovaskuläre Ereignisse und Todesfälle bei erwachsenen Hämodialysepatienten verringert. Die Abteilung für Nephrologie am Universitätsklinikum Würzburg setzt die deutsche Beteiligung um. In einer deutschen Teilstudie wird untersucht, ob eine geringere Salzzufuhr während der Dialyse die Überwässerung gemessen mittels Bioimpedanzspektroskopie verringert.Studiendesign: RESOLVE ist eine pragmatische, Cluster-randomisierte, open-label Studie, um unter realen Bedingungen die vergleichende Wirksamkeit von zwei Standard-Dialysat-Natriumkonzentrationen zu bewerten. Weltweit werden 414 Hämodialysezentren eingeschlossen, 148 Zentren sind randomisiert (Juni 2021). Würzburg wird 15 Hämodialysezentren in Deutschland mit 2550 erwachsenen Patienten einbringen, wovon in sechs Zentren mit 400 Hämodialysepatienten die deutsche Bioimpedanz-Teilstudie stattfindet.Intervention: Cluster-Randomisierung eines gesamten Dialysezentrums zu einer Standard-Dialysat-Natriumkonzentration von 137 mmol/l versus 140 mmol/l. Deutsche Subgruppenintervention: Bioimpedanzspektroskopie Messungen in beiden Studienarmen bei Randomisierung und jährlich bis zum Studienende. Globaler primärer Endpunkt: Sicherheits- und Wirksamkeitsendpunkt, definiert als Komposit aus akutem Herzinfarkt, Schlaganfall und Tod jeglicher Ursache. Primärer Endpunkt der deutschen Teilstudie: Überwässerung (definiert als Differenz zwischen Gesamtkörperwasser und erwartetem individuellem Gesamtkörperwasser).Sekundäre Endpunkte: Komposit aus primärem Endpunkt und hospitalisierter Herzinsuffizienz, Aufschlüsselung einzelner Komponenten. Randomisierung: stratifiziert nach Region und Zentrumsgröße. Statistische Analyse: Die Zeit bis zum Versagen wird berechnet nach Intention-to-treat in Clustern. Die Studie ist Endpunkt getrieben: 26910 Ereignisse werden notwendig, um ein 10% niedrigeres relatives Risiko für den primären Endpunkt nachzuweisen (90% Aussagekraft, zweiseitiges Alpha-Niveau 5%) und unter der Annahme einer jährlichen Kontroll Ereignisrate von 15% für den primären Endpunkt.
DFG-Verfahren Klinische Studien
 
 

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