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KFG 20: Universalismus und Partikularismus in der europäischen Zeitgeschichte
Fachliche Zuordnung
Geisteswissenschaften
Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 449772505
Die KFG untersucht universalistische und partikularistische Ordnungsmodelle in der europäischen Zeitgeschichte von den siebziger Jahren bis in die Gegenwart. Universalistische Ansprüche zielen auf allgemeingültige Regeln, deren Einforderung allerdings meist konkreten Interessen folgt. Partikularistische Ordnungsmodelle weisen demgegenüber jeglichen allgemeinen Geltungsanspruch zurück und begründen Handlungsmaximen, die sich an der Konstruktion individueller oder gruppenbezogener Bedürfnisse orientieren. Das Forschungsprogramm der KFG stellt die Frage, wie universalistische und partikularistische Geltungsansprüche in der Zeitgeschichte konstruiert wurden und wie politisch-sozialer Wandel mit ihnen konzipiert, gerechtfertigt, vorangetrieben oder auch verhindert wurde. Dabei konzentriert sich die KFG auf drei Bereiche, indem sie Ordnungen der Wirtschaft, des Religiösen/Säkularen sowie der Menschenrechte untersucht. In einem Dreischritt erforscht die KFG (1) universalistische und partikularistische Konzepte, (2) deren Übertragungen und (3) Funktionen. Das Ziel der KFG ist es, die Komplexität der Übertragungen und Überschichtungen von universalistischen und partikularistischen Ordnungsvorstellungen in der europäischen Zeitgeschichte zu analysieren. Zentral für die KFG ist die Annahme, dass sich die Zeitgeschichte im östlichen und westlichen Europa nur in ihren wechselseitigen sowie globalen Verflechtungen angemessen beschreiben lässt. Die KFG wird von drei Wissenschaftlern geleitet, die die Zeitgeschichte (Andreas Wirsching), die Europäische Geschichte (Kiran Patel) sowie die Osteuropäischen Geschichte (Martin Schulze Wessel) repräsentieren. Aufgrund dieser personellen Konstellation verfügt die KFG über die Voraussetzung, die West- und Osteuropäische Zeitgeschichte in ihren globalen Kontexten im Zusammenhang zu untersuchen. Die KFG verfolgt ein Theorieprogramm, das in einem intensiven Dialog zwischen der Geschichtswissenschaft und den Sozialwissenschaften besteht. Dafür spielen die Distinguished Fellows Marta Bucholc (Soziologie), Alexander Libman (Politikwissenschaft) und Angelika Nußberger (Rechtswissenschaft) eine herausragende Rolle. Die KFG beabsichtigt, Begriffe der geschichtswissenschaftlichen und sozialwissenschaftlichen Forschung hinsichtlich ihres Potentials für die Analyse der jüngsten Zeitgeschichte zu diskutieren. Zentral für die KFG ist das Fellow-Programm, in dessen Rahmen Distinguished, Senior- und Junior-Fellows eingeladen werden. Die KFG legt großen Wert auf die Einbeziehung von weiteren Kolleginnen und Kollegen der LMU München und auf die mediale Verbreitung der wissenschaftlichen Ergebnisse an wissenschaftliche und nicht-wissenschaftliche Zielgruppen. Die KFG wird als ein wichtiges Ergebnis ihrer Arbeit am Ende der Laufzeit am Ende eine theoretisch fundierte, auf interdisziplinärer Kooperation basierende Zeitgeschichte Europas vorlegen, die die Grundgedanken der KFG aufnimmt.
DFG-Verfahren
Kolleg-Forschungsgruppen
Projekte
- Koordinationsfonds (Antragsteller Schulze Wessel, Martin )
- Universalismus und Partikularismus in der europäischen Zeitgeschichte (Antragsteller Patel, Kiran ; Schulze Wessel, Martin ; Wirsching, Andreas )
Sprecher
Professor Dr. Martin Schulze Wessel
Teilprojektleiter
Professor Dr. Kiran Patel; Professor Dr. Andreas Wirsching