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Jugendkriminalität in der „Sattelzeit“

Fachliche Zuordnung Kriminologie
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 449820027
 
Das beantragte Projekt zielt darauf ab, die Konzeptualisierung von Jugendkriminalität während der sog. „Sattelzeit“ gegen Ende des 18. und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu erschließen. Es wird davon ausgegangen, dass sich in dieser Zeit eine grundlegende Transformation der Art und Weise ergab, wie Jugendkriminalität verstanden wurde und bearbeitet werden sollte. Konkret sollen die folgenden Fragen adressiert werden: 1. Wird Jugendkriminalität in den analysierten Quellen gegenüber der insbesondere Erwachsenen zugeschriebenen Kriminalität eine eigenständige Qualität attestiert? 2. Welche Begründungen der Delinquenz junger Menschen werden kommuniziert?3. Welche Reaktionen auf Delinquenz werden postuliert und mit welchen Zielen werden diese Maßnahmen verbunden?Diese Fragen sollen durch drei Arten von Quellen rekonstruiert werden: Antworten auf Reskripte des Preußischen Kultusministeriums seit 1825, Policey-Ordnungen sowie öffentliche Debatten in Zeitungen. Die Rekonstruktion wird damit bewusst auf den politisch-administrativen und öffentlichen Diskurs eingegrenzt. Analysen aus den drei Quellenarten werden zusammengeführt, um in einer differenzierten Gesamt-Synopse ein komplexes Bild von Jugendkriminalität im genannten Zeitraum zu erschließen. Die Projektziele schließen einen Fokus darauf ein, wie Jugend prinzipiell konzipiert wurde und wie besondere Maßnahmen von Hilfe und Erziehung bei Jugendlichen begründet wurden, die der Delinquenz beschuldigt wurden. Mit dem Fokus auf Jugendkriminalität kann das Projekt deshalb einen wichtigen Beitrag nicht nur zur historischen Kriminalitätsforschung, sondern auch zur historischen Jugendforschung sowie zudem zur historischen Sozialpädagogik leisten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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