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Aufrechthaltung der linguistischen Oberflächeninformation während des Lesens in L1 und L2

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 450373579
 
Die bisherigen Ergebnisse der Erforschung des Leseprozesses in L1 führten zur Annahme, dass linguistische Oberflächeninformation während des Lesens nicht dauerhaft aufrechterhalten wird, sondern nach dem Aufbau von hierarchisch übergeordneten Strukturen verblasst und nur die propositionale Information ins Langzeitgedächtnis überführt wird. Das beantragte Projekt überprüft die auf der neusten Forschung basierende Hypothese, dass L2Lerner die Oberflächeninformation im größeren Ausmaß aufrechthalten als Muttersprachler und dass diese während des Lesens ein Bestandteil ihres mentalen Textmodels wird. Insbesondere wird den Fragen nachgegangen, (a) ob unterschiedliche Typen von Oberflächeninformation im mentalen Textmodel unterschiedlich stark repräsentiert werden, (b) welche Rolle bei der Aufrechthaltung bestimmter Oberflächenstrukturen ihre Präsenz/Absenz in der Muttersprache der L2-Leser spielt und (c) ob die bessere Fähigkeit sich verbatim Information zu merken mit oberflächlicherer Verarbeitung des Textinhalts zusammenhängt. Die Ergebnisse werden auf dem Hintergrund von Verarbeitungs-, Erwerbs- und kognitiven Theorien (z.B. Shallow Structure Hypothesis, Procedural/Declarative Modell, Fuzzy Trace Theory) diskutiert. Die Erhebung der Daten von Muttersprachlern des Englischen, Deutschen, Hebräischen und Tschechischen erfolgt primär durch Eyetracking.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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