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Nischenseparation in 3D: Das Verhalten bei der Nahrungssuche und die Aufteilung der Nischen bei sympatrisch vorkommenden insektivoren Vögeln

Antragstellerin Dr. Wiebke Ullmann
Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 450380116
 
Ökologische Nischen unterstützen die Koexistenz ökologisch ähnlicher Arten. Kleine Unterschiede im Verhalten und in den Bewegungen von Tieren tragen dazu bei, dass sich die Nischen zwischen den Arten nur wenig überlappen. Die Nischenüberlappung kann temporär an veränderte Bedingungen, wie z.B. kurzzeitige Perioden der Nahrungsknappheit, angepasst werden. In Zeiten des globalen Wandels stehen diese evolutionär herausgebildeten Prozesse jedoch vor der Aufgabe sich auch an rasant entwickelnde und lang-anhaltende Änderungen, wie z.B. dauerhafte Nahrungsknappheit, anzupassen. Dies kann zu erhöhter zwischenartlicher Konkurrenz, Änderungen in der Nischenaufteilung und letztendlich einer Reduzierung der Reproduktion mit lokalem Verlust von Arten führen. In meiner Studie möchte ich daher ressourcen- und bewegungs-basierte Prozesse untersuchen die dem Artenverlust zugrunde liegen. Ich möchte erforschen wie sich die Nischenüberlappung zwischen sympatrischen Arten ändert, wenn sie sich in einem System mit ständig niedriger Nahrungsverfügbarkeit befinden. Weiterhin will ich mir die Auswirkungen ständiger Nahrungsknappheit auf klein-räumige Bewegungsmuster anschauen, die die Individuen verschiedener Arten verwenden können um sich gegenseitig aus dem Weg zu gehen und somit mögliche Konkurrenzstrukturen umgehen. Letztendlich will ich untersuchen ob das individuelle Bewegungs- und Nahrungssuchverhaltens Auswirkungen auf das Reproduktionsvermögen zeigt um Hinweise über zukünftige Populationsentwicklungen zu erhalten. Um diese Untersuchungen durchführen zu können, werde ich mir das Verhalten und die Bewegungen zwei sympatrischer Vogelarten (Mehl- und Rauchschwalben) in ausgeräumten, intensiv genutzten Agrarlandschaften mit geringen Insektendichten anschauen. Schwalben sind insektivore Vögel die ihre Nischen nach Jagdhöhe und Insektengröße einteilen. Während kurz-zeitiger Nahrungsknappheit, wie sie durch schlechte Wetterbedingungen zustande kommen kann, jagen die beiden Arten in derselben Höhe ernähren sich aber von unterschiedlich großen Insekten. Im Angesicht permanenter Nahrungsknappheit durch das Insektensterben und starker Wetterschwankungen durch den Klimawandel kann es jedoch dazu kommen, dass die Nischeneinteilung nach Insektengröße nicht auf die Dauer funktioniert. Daher werde ich mir die Nischeneinteilung der beiden Arten unter permanenter Nahrungsknappheit anschauen und mit der Nischenaufteilung unter erhöhter Nahrungsverfügbarkeit (Pflanzung von Blühstreifen) vergleichen, gleichzeitig werde ich die Änderungen der Bewegungsmuster und des Reproduktionserfolgs untersuchen. Die Bewegungsmuster werde ich mit Hilfe von sehr leichten, hoch-auflösenden Sendern erforschen, die gleichzeitig von beiden Schwalbenarten getragen werden. Mit diesem Projekt möchte ich dazu beitragen die Prozesse zu erforschen die der globalen Diversitätskrise zu Grunde liegen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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