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Forensisch-chemische und forensisch-toxikologische Untersuchung von psychoaktiven synthetischen Cocain-Derivaten

Fachliche Zuordnung Pharmazie
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 450904012
 
Synthetische Cocain-Derivate werden aktuell auf diversen Internetplattformen als legale Alternative für Cocain vertrieben. Diese als „research chemicals“ angebotenen psychoaktiven Substanzen (Troparil, Dichloropan, RTI-55) wurden bisher noch nicht systematisch untersucht. Aufgrund des Fehlens von identifizierenden Methoden wird ein Konsum aktuell durch die forensisch-toxikologische Analytik nicht erfasst.Ziel der geplanten Arbeit ist daher eine forensische Untersuchung von synthetischen Cocain-Derivaten durchzuführen, um die Qualität der vertriebenen Substanzen zu beurteilen, die Herstellungspraxis von illegalen Drogenlaboren aufzuzeigen und einen Konsum derartiger Substanzen spezifisch nachzuweisen. Hierfür sollen modernste instrumentell analytische Methoden zur Untersuchung von authentischen Substanzproben und zur Identifizierung und Quantifizierung von synthetischen Cocain-Derivaten und deren Metaboliten in verschiedenen biologischen Matrizes entwickelt und validiert werden. Einige der benötigten Referenzsubstanzen (Phenyltropane, Stereoisomere, Metaboliten und interne Standards) sollen über unterschiedliche Synthesewege hergestellt und die Phase-I-Metabolisierung von verschiedenen Cocain-Derivaten untersucht werden. Durch Ermittlung der Kreuzreaktivität in verschiedenen immunchemischen Testsystemen und Ergänzung massenspektrometrischer Substanzbibliotheken soll eine initiale Identifizierung von Konsumenten durch die Polizei und forensisch-toxikologische Labore ermöglich werden. Die im Projekt entwickelten analytischen Methoden können zur Entdeckung und Charakterisierung neuer, bisher unbekannter Substanzen im stark fluktuierenden Markt der Neuen Psychoaktiven Stoffe beitragen und deren zeitnahe Erfassung in der forensischen Praxis unterstützen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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