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Der Einfluss des sozialen Umfelds auf das Kündigungsverhalten von IT Mitarbeitern

Fachliche Zuordnung Accounting und Finance
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 451158720
 
Ein zentraler Forschungsgegenstand der Wirtschaftsinformatik sind die Individuen, die Konzeption, Entwicklung, Einführung, Betrieb und Wartung von Informationssystemen durchführen und gestalten. Nicht nur diese IT-Mitarbeiter, sondern auch ihre Aufgaben und der Markt für IT Arbeit weisen spezielle Eigenschaften auf. Insbesondere das Kündigungsverhalten von IT Mitarbeitern stellt Organisationen vor große Herausforderungen aufgrund der hohen Marktnachfrage und durch die verursachten Kosten für Personalbeschaffung, Training und die Unterbrechung von Geschäftsprozessen. Deshalb wurde bereits viele, IT spezifische Aspekte von Kündigungsverhalten in der Wirtschaftsinformatik untersucht. Allerdings lag der Fokus bisher auf arbeits- und organisationsspezifischen Faktoren und die Auswirkung des sozialen Umfelds wurden bisher nicht untersucht. Dieses Forschungsvorhaben beantwortet die Frage, wie soziales Umfeld das Kündigungsverhalten von IT Mitarbeitern beeinflusst. Als Grundlage dieser Untersuchung dient ein auf der Social Comparison Theory (SCT) entwickeltes, vordefiniertes Modell des sozialen Vergleichs, das den Einfluss des sozialen Umfelds auf IT Mitarbeiter in Beziehung setzt. Das Forschungsvorhaben verfolgt ein erklärendes Mixed-Methods Vorgehen, um wahrgenommene Aspekte im Kündigungsprozess mit tatsächlichem Kündigungsverhalten zu kombinieren. Der Mixed-Methods Ansatz testet zuerst das entwickelte Modell in einem Langzeitdatensatz des organisationalen Netzwerks einer IT Organisation. Es berechnet die Wahrscheinlichkeit der Übertragung von Kündigungsinformationen im sozialen Netzwerk basierend auf den Beziehungen zwischen den IT Mitarbeitern in der Organisation und nutzt die in der Medizin etablierte Überlebenszeitanalyse zur Berechnung des Einflusses auf das Kündigungsverhalten. Der zweite Schritt des Mixed-Methods Vorgehens ist eine qualitativ-explorativen Studie mit dem Ziel, die Kontextvariablen und die prozessuale Entwicklung des Phänomens besser zu verstehen. Nur durch das gewählte Mixed-Methods Vorgehen kann das Kündigungsverhalten von IT Mitarbeitern ganzheitlich betrachtet werden. Das Projekt zeigt die Wichtigkeit des sozialen Umfelds in der Bewertung alternativer Arbeitsangebote sowie die Wichtigkeit der domänenspezifischen Eigenschaften von IT Arbeit auf und legt die Grundlage eines tiefergehenden Verständnisses von sozialen Vergleichen als Kündigungsgrund von IT Mitarbeitern in der Wirtschaftsinformatik.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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