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Klimaveränderungen und ihr Einfluss auf das Ökosystem sowie die Besiedelung von Hochgebirgsökosystemen durch den Menschen im äthiopischen Ostafrika

Fachliche Zuordnung Physische Geographie
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 451220720
 
Die Phasen menschlicher Besiedelung und Aufgabe von Siedlungsraum in der afroalpinen Region der Bale Berge in Äthiopien waren sehr wahrscheinlich zum Teil klimatisch gesteuert. Dies zeigen die ersten Ergebnisse eines Vorläuferprojekts eindrucksvoll. Im Rahmen dieses Sachbeihilfeantrags soll deshalb begleitend zur DFG Forschergruppe 2358 ‚The Mountain Exile Hypothesis‘ versucht werden einen Beitrag zur Rekonstruktion von Klimaveränderungen im Untersuchungsgebiet zu leisten. Die zu erwartenden paläoklimatischen Befunde sind essentiell um das Gesamtbild ‚Klima-Mensch-Umwelt Interaktion‘ der Forschergruppe 2358 zu komplementieren und werden in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit mit den KollegenInnen aus der Archäologie, Pedologie, Paläoökologie und Glaziologie interpretiert werden.Ein Arbeitspacket (WP1) widmet sich wie schon in Phase 1 der Forschergruppe der Untersuchung der Isotopie des rezenten Niederschlags. Dies soll helfen die atmosphärischen Zirkulationsmuster und damit zusammenhängenden Niederschlags-Isotopien besser zu verstehen. Einer eventuellen Fehlinterpretation von Archivdaten im Sinne des ‚Mengen-Effekts‘ kann somit vorgebeugt werden. Dies ist über das konkrete Arbeitsgebiet hinaus für alle Monsun-geprägten Regionen von Relevanz. WP2 zielt auf die Erstellung eines Multi-Proxy Isotopenrekords ab. Hintergrund hierfür ist, dass die δ2Hn-Alkan und δ18OZucker Rekords des Garba Guracha Sees (Phase 1 der Forschergruppe) bisher nicht zweifelsfrei aquatisch versus terrestrisch interpretiert werden können. Um dies robuster beurteilen zu können, werden in Phase 2 zusätzlich hyrax middens (Kot- und Urinablagerungen von Klippschliefern) gemeinsam mit Teilprojekt P3 Paläoökologie der Forschergruppe als terrestrisches Archiv und Diatomeen (Kieselalgen) und Dinosterol als Algen-bürtiger Biomarker untersucht. Und schließlich werden in enger Zusammenarbeit mit den Teilprojekten P2 Anthrosole und P3 Paläoökologie weitere Sedimentarchive analysiert. WP3 widmet sich bereits gezogenen Sediment- und Moorbohrkernen aus dem Wergoba Valley, dem Sanetti Plateau und dem Harena Forest um die räumliche und zeitliche Heterogenität der Isotopen-Klimarekords in den Bale Bergen zu erfassen. Im Rahmen von WP4 werden ca. 30.000 Jahre alte Sedimentkerne (pre-LGM-zeitliche) von den benachbarten Arsi Bergen untersucht. WP5 fokussiert auf eine zeitlich möglichst hoch aufgelöste Untersuchung der obersten Sedimentabschnitte des Garba Guracha (obersten 200 cm), für die die Teilprojekte P1 Archäologie, P2 Anthrosole und P3 Paläoökologie besonders markante Phasen menschlicher Besiedelung bzw. Aufgabe von Besiedelung nachgewiesen haben.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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