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Tropische Ostpazifik Rifffische unterwegs: Reorganisation der Biodiversität und gesellschaftliche Folgen (EASMO)
Antragstellerin
Dr. Sonia Bejarano
Fachliche Zuordnung
Ökologie und Biodiversität der Pflanzen und Ökosysteme
Empirische Sozialforschung
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Physik, Chemie und Biologie des Meeres
Empirische Sozialforschung
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Physik, Chemie und Biologie des Meeres
Förderung
Förderung seit 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 451461575
Weltweit sind Arten „unterwegs“, um harschen klimatischen Bedingungen zu entkommen. Diese Bewegungen schreiten im Ozean vier Mal schneller voran als an Land, mit dramatischen Folgen für Ökosysteme und die Verbreitung von Fischereiressourcen. Auswirkungen auf Ökologie, Nahrungssicherheit und Politik sind naheliegend. Zwei fortwährende Wissenslücken behindern unsere Fähigkeit, sozio-ökologische Küstensysteme effektiv zu steuern und Fischerei sowie menschliches Wohlergehen zu sichern: i) Studien zur regionalen Erfassung jüngster Veränderungen in Verbreitungsgebieten haben die gesellschaftlichen Auswirkungen nicht quantifiziert, und ii) Zukunftsprojektionen haben zu erwartende Fangmengen und Metriken sozio-ökonomischer Auswirkungen (z.B. Fischereieinnamen) global und mit grober Auflösung kartiert, und sind somit ungeeignet um lokale Entscheidungsfindung zu unterstützen. Die veränderte Verbreitung der Fischbestände ist besonders besorgniserregend, da 3 Milliarden Menschen von ihnen für ihre Zufuhr an tierischem Protein und essenziellen Nährstoffen abhängen. Obwohl folglich die Verschiebung der Fischverbreitungsgebiete insbesondere in Ländern des globalen Südens untersucht werden sollte, konzentrieren sich Studien bisher unverhältnismäßig stark auf wohlhabendere Teile der Welt. EASMO wird diese Lücken schließen und zum ersten Mal untersuchen wie sich - unter Berücksichtigung der Folgen für Biodiversität, Ökosystemfunktionen, dem menschlichen Nutzen von Riffen und Rückkopplungen auf das Klima - der Klimawandel auf die Verteilung von Rifffischen im gesamten Tropischen Ostpazifik (TOP) auswirkt. Unsere Ergebnisse werden lokale und regionale politische Entscheidungsträger bei der Anwendung adaptiver, grenzüberschreitender Governance-Ansätze beraten und so Maßnahmen zur Erreichung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (2 Zero hunger, 13 Climate action, 14 Life below water) unterstützen. EASMO vereint sechs Disziplinen, 12 Länder und 14 Institutionen, darunter Interessensvertreter. Mit effizientem Projektmanagement und solider Strategie für den Wissenschafts-Politik-Transfer wird EASMO i) aktuelle und zukünftige (1996-2055) Klimainformationen mit hoher räumlich-zeitlicher Auflösung produzieren, die atmosphärisch-ozeanische Variabilität integrieren, ii) eine präzedenzlose Zusammenstellung von Daten zu Fisch-Biodiversität sowie hochmoderne Artenverteilungsmodelle liefern, um zukünftige Zusammensetzung und Hauptmerkmale potentieller Rifffischfänge (z.B. Nährwert, Umsatz) vorherzusagen, iii) eine quantitative, nach sozialen, wirtschaftlichen und demographischen Merkmalen differenzierte Bewertung der gesellschaftlichen Reaktionen erstellen und iv) klare Weg aufzeigen, um Governance-Regelungen flexibler an klimabedingte Veränderungen anzupassen. Umfassend politik-orientiert spielt EASMO eine Schlüsselrolle in der Identifizierung von Riffen, die zukünftig nachhaltige Fischerei sowie prosperierende sozial-ökologische Systeme im TOP unterstützen können.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Australien, Costa Rica, Großbritannien, Kolumbien, Norwegen, Portugal, Schweden, USA
Partnerorganisation
Fundação para a Ciência e a Tecnologia (FCT); The Research Council of Norway (RCN); The Swedish Research Council for Environment, Agricultural Sciences and Spatial Planning (FORMAS)
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner
Dr. Gustavo Arias; Professorin Dr. Christina Hicks; Professorin Dr. Jan McDonald; Professor Camilo Mora; Dr. Albert Norström; Professor Dr. Mário Sousa Diniz; Professor Dr. Jerry Tjiputra; Dr. Adriana Vergés; Professor Dr. Fernando Zapata