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In vivo Gentherapie von hämatopoetischen Stammzellen zur Behandlung von Sichelzellanämie
Antragstellerin
Dr. Denise Klatt
Fachliche Zuordnung
Hämatologie, Onkologie
Förderung
Förderung von 2020 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 451828430
Die Sichelzellanämie (SCD) ist eine häufige Bluterkrankung, die durch eine einzelne Punktmutation im beta-Globin Gen verursacht wird und vielfältige, letztendlich lebensbedrohliche pathophysiologische Folgen hat. Die Mehrheit der Betroffenen lebt in Entwicklungsländern und stirbt bereits im Säuglingsalter, aber auch in westlichen Ländern sind Lebenserwartung und Lebensqualität erheblich reduziert. Bisher ist eine Knochenmarktransplantation die einzige kurative Behandlungsoption für SCD-Patienten gewesen. Kürzlich wurde jedoch zusätzlich eine potentiell kurative ex vivo Gentherapie mit vielversprechenden präklinischen Ergebnissen für eine klinische Studien zugelassen. Die Anwendung einer Gentherapie, entweder unter Verwendung viraler Vektoren oder moderner Geneditierungsansätzen, wird durch die komplexen Verfahren der ex vivo Zellmanipulation, der Notwendigkeit einer myeloablativen Konditionierung und die damit verbundenen hohen Kosten pro Patient erheblich behindert. Die direkte Korrektur von hämatopoetischen Stammzellen (HSC) in vivo würde einige der derzeitigen Einschränkungen beseitigen und wäre nicht nur für SCD, sondern auch für viele andere schwere Krankheiten, für die derzeit eine ex vivo HSC Gentherapie verwendet oder entwickelt wird, ein enormer Fortschritt. Das Ziel dieser innovativen Arbeit ist es, neue Strategien für den in vivo Gentransfer in HSCs unter Verwendung kürzlich beschriebener neuer viraler Vektorsysteme zu generieren. Die ausgewählten Vektorsysteme zeigen eine starke Präferenz für HSCs, eine hohe Serumstabilität und es gibt keine bereits bestehende Immunität dieser viralen Vektoren beim Menschen. Trotz der vielfältigen Herausforderungen baut dieses Projekt auf den Fachgebieten der antragstellenden Person und der Gastinstitution auf und ist motiviert durch das enorme Potenzial und den Nutzen, den dies für Patienten bringen könnte.
DFG-Verfahren
WBP Stipendium
Internationaler Bezug
USA
Gastgeber
Dr. Christian Brendel