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Breit-Spektrum HPV Vakzine auf Basis rekombinanter Masern

Fachliche Zuordnung Virologie
Immunologie
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 452172111
 
Infektionen mit humanen Papillomviren (HPV) sind weit verbreitet und verursachen vorwiegend gutartige Neubildungen (Papillome) der Haut und Schleimhaut. Länger bestehende Infektionen mit bestimmten hoch-Risiko HPV Typen sind jedoch ursächlich für die Entstehung von Karzinomen des Ano-Genitaltrakts (vor allem des Gebärmutterhals-Karzinoms), und scheinen auch eine Rolle in der Entwicklung des häufigen ‘weißen’ Hautkrebses und von Karzinomen im Hals-Rachenraum zu spielen. Die derzeit zugelassenen HPV-Impfstoffe sind virusartige Partikel (VLP) bestehend aus dem HPV Haupt-Hüllprotein L1 der häufigsten/gefährlichsten HPV-Typen, welche gegen ano-genitale Karzinome und deren Vorstufen allerdings nur der ausgewählten Typen schützen. Daher müssen selbst geimpfte Frauen weiterhin die gynäkologische Krebsvorsorgeuntersuchung in Anspruch nehmen. Wir haben einen Kandidat-Impfstoff gegen HPV entwickelt, der sehr breit gegen eine Vielzahl von genitalen- und Haut-HPV Typen gerichtet ist. Dieser besteht aus den vorgenannten L1 VLP, welche mit einem weiteren Hüllprotein (L2) von HPV kombiniert werden (RG1-VLP) und im Tierversuch nachImmunisierung eine Abwehrreaktion gegen genitale- und Haut-HPV hervorruft. Die Dauer des Impfschutzes und die Wirksamkeit gegen die Entwicklung von HPV-Tumoren sind jedoch nicht bekannt. Die Impfung mit abgeschwächten Masernimpfviren erzielt einenlangdauernden Impfschutz, der auf Antikörpern und einer zellulären Immunantwort basiert. Rekombinante Masernimpfviren werden auch als Plattform für Impfstoffe gegen andere Viruserkrankungen wieWest Nil, Dengue, Chickungunya u.a. entwickelt. Der Antrag hat zum Ziel, einen neuartigen HPV Impfstoff der nächsten Generation zu entwickeln, welcher auf dem Masern-Impfstoff basiert und möglichst umfassend vor krankheitsverursachenden HPV Typen schützt. Ein kostengünstiger und wirksamer Impfstoff wäre insbesondere für Entwicklungsländer von Bedeutung, in welchen keine Krebsvorsorge besteht und die daher die Hauptlast der Gebärmutterhalskarzinometragen. Weiters könnten immungeschwächte z.B. organtransplantierte Patienten profitieren, welche sehr empfindlich für HPV Infektionen und dadurch verursachte Karzinome sind. Neue Tiermodelle (Maus)sollen etabliert werden um zu untersuchen, mit welchen Mechanismen rekombinante Masernimpfstoffe ggf. eine lang andauernde und schützende Immunantwort gegen HPV-Infektionen und -Tumoren hervorrufen. Dabei sollen mit modernen (molekular-)biologischen Methoden Immunzellen isoliert undanalysiert werden, welche eine führende Rolle für die Abwehr von HPV Infektionen spielen. Diese Erkenntnisse würden generell für die Entwicklung von modernen Impfstoffen nützlich sein.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Österreich
Kooperationspartner Professor Dr. Reinhard Kirnbauer
 
 

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