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Voraussetzungen der Frame-Theorie in der Geschichte der Philosophie
Antragsteller
Privatdozent Dr. David Hommen; Professor Dr. Christoph Kann
Fachliche Zuordnung
Theoretische Philosophie
Geschichte der Philosophie
Geschichte der Philosophie
Förderung
Förderung seit 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 452319975
Das Projekt intendiert eine systematische und historische Rekonstruktion und Einschätzung der Frame-Theorie als einem universalen Format der Wissensrepräsentation. Ursprünglich für Datenstrukturen in der Künstlichen Intelligenz entwickelt, nehmen Theoretiker auf den Gebieten der Psychologie, Linguistik und Philosophie zunehmend an, dass Repräsentationen auf der neurokognitiven Ebene, der Ebene der natürlichen Sprache wie auch der Ebene institutionalisierter wissenschaftlicher Klassifikationen in rekursiven Attribut-Wert-Strukturen, sog. Frames, organisiert sind. Das Projekt untersucht insbesondere das Verhältnis von Typsignaturen und Ontologien im Kontext framebasierter Ansätze begrifflicher Repräsentation. Bestehend aus einer Typhierarchie, einer Menge von Attributen und einer Appropriateness Spezifikation beschränkt eine Typsignatur die Implementierung von Attributen und Werten in einem Frame und definiert so den Raum möglicher Frames. Philosophische Fragen im Hinblick auf Typsignaturen betreffen die Beziehung zwischen der inferentiellen Struktur kognitiver und linguistischer Repräsentationen einerseits und der metaphysischen Struktur der naturalen Welt andererseits. Eine Typsignatur mag betrachtet werden als a) adäquates Modell unseres Begriffssystems, b) normativer Rahmen für die Definition von Begriffen und c) ontologische Taxonomie einer extra-linguistischen und extra-begrifflichen Realität. Das Projekt untersucht die historischen und systematischen Zusammenhänge zwischen diesen epistemologischen, methodologischen und metaphysischen Perspektiven, wobei es die Diskussion klassischer Theorien der Kategorisierung, vor allem des aristotelischen Kategorienschemas, mit der Definition von Merkmalslogiken und verwandten Ansätzen der formalen Ontologie verknüpft. Die Untersuchung ist nicht allein doxographisch, sondern soll ein tieferes Verständnis der Strukturen, Intentionen und Voraussetzungen der Frame-Theorie liefern.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen